Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Wenn die Zeit rückwärts läuft

Astronomie|Physik

Wenn die Zeit rückwärts läuft
Unerbittlich scheint die Zeit vorwärts zu fließen. Das kann sich jedoch ändern: Physiker nehmen an, dass sich die Zeit sogar umkehren könnte. Und vielleicht lauern zeitverkehrte Inseln bereits in unserer Nähe. Über diese verblüffenden Schlussfolgerungen berichtet bild der wissenschaft in seiner Dezember-Ausgabe.

Unsere Zeitrichtung ist nichts Besonderes, glaubt Lawrence Schulman von der Clarkson-Universität im US-Bundesstaat New York. Mit Computer-Modellen hat er simuliert, wie sich zwei Systeme mit entgegengerichtetem Zeitpfeil durchdringen können, ohne dass sie dabei notwendig ihre Eigenzeit verlieren. „Das Ergebnis entstand wie durch Schwarze Magie. Aber es ist keine, sondern eine Folge der Gleichungen“, sagt der Physik-Professor.

Schulmans Forschungen werden relevant, wenn sich die seit dem Urknall anhaltende Ausdehnung des Weltraums umkehrt. In den letzten Jahren meinten Astronomen, dass die Expansion des Universums ewig andauern würde. Doch vor wenigen Wochen machte Andrei Linde, Physik-Professor an der kalifornischen Stanford University, die überraschende Entdeckung, dass das Universum schon seine „Halbzeit“ erreicht haben und in 20 Milliarden Jahren zu einem Endknall zusammenstürzen könnte.

„Die Expansion oder Kontraktion des Weltraums ist für den Zeitpfeil verantwortlich. Kaffee kühlt ab, weil ferne Galaxien sich immer weiter entfernen“, sagt Schulman in bild der wissenschaft und meint damit dieselbe Ursache beider Prozesse.
Schon heute könnte es Regionen im All geben, deren Zeitrichtung entgegengesetzt zu ihrer Umgebung ist. Schulman schließt aus seinen Berechnungen, dass sie intakt bleiben, wenn sie ausreichend isoliert sind. Tatsächlich könnten sich solche zeitverkehrten Inseln nur wenige Lichtjahre entfernt befinden. Theoretisch wäre sogar beobachtbar, wie sich dort aus Scherben Tassen bilden und wie Säuglinge zurück in den Mutterbauch verschwinden. Aber vermutlich bestehen sie nur aus ausgebrannten Sternen ? den Leichen vom Ende des Universums.

Mehr zum aktuellen Heft von bild der wissenschaft finden Sie hier.

Anzeige
===Rüdiger Vaas
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

♦ Ni|tro|phos|phat  〈n. 11; unz.; Chem.〉 aus Rohphosphat u. Salpetersäure hergestelltes stickstoffreiches Düngemittel

♦ Die Buchstabenfolge ni|tr… kann in Fremdwörtern auch nit|r… getrennt werden.

Pflan|zen|schäd|ling  〈m. 1〉 Tier (meist Insekt), das Kulturpflanzen durch Fressen od. Saugen direkt schädigt od. Pflanzenkrankheiten überträgt

Flo|cken|blu|me  〈f. 19; Bot.〉 auf Wiesen, Rainen u. Äckern vorkommender Korbblütler: Centaurea ● Gemeine ~ mit pfirsichblütenfarbenen Randblüten u. braunem, kugeligem Hüllkelch: C. jacea … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige