Wie die Forscher schreiben, hängt die Zahl der Gravitationslinsen mit dem Anteil der dunklen Energie im Universum zusammen. Denn die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Licht eines Quasars auf dem Weg zur Erde eine andere Galaxie kreuzt, ist um so größer, je größer das Volumen des Universums ist. Die dunkle Energie, die der Schwerkraft entgegenwirkt, sorgt gerade dafür, dass die Ausdehnung des Universums sich immer mehr beschleunigt, je größer es wird.
Das bedeutet: Je mehr Gravitationslinsen man findet, desto größer muss der Anteil der dunklen Energie sein. „Es wäre möglich, dass wir die eine oder andere Gravitationslinse übersehen haben“, sagt Ian Browne, „aber je mehr man findet, desto größer wird der Anteil der dunklen Energie.“ Die Forscher schreiben, dass ihre Ergebnisse ein starker, von anderen Methoden unabhängiger Hinweis darauf sind, dass es sich bei der dunklen Energie nicht um ein Hirngespinst handelt.
Die ersten Hinweise auf die merkwürdige dunkle Energie, die sich noch niemand physikalisch erklären kann, kamen vor ein paar Jahren durch die Beobachtung weit entfernter Supernovae. Die explodierenden Sonnen waren wesentlich weiter entfernt als man vorher angenommen hatte. Das war nur dadurch zu erklären, dass sich die Ausdehnung des Weltalls nicht verlangsamt, sondern beschleunigt ? durch die dunkle Energie.