Die Forscher kamen den turbulenten Luftbewegungen mit Hilfe der Observatorien Soho und Trace auf die Spur. Die beobachteten, wie sich Blasen aus ionisiertem Gas innerhalb von so genannten koronaren Bögen fortbewegten.
Die gewaltigen Bögen, die manchmal bis zu einer Million Kilometer über die Sonnenoberfläche hinausragen, galten bislang als Röhren, innerhalb deren das Plasma aus der Atmosphäre gefangen ist. Dann müsste aber die Dichte des Gases an der Spitze des Bogens wesentlich geringer sein als am Fuß, weil die Schwerkraft der Sonne das Gas nach unten zieht. Das ist jedoch nicht der Fall, konnten Winebarger und ihre Kollegen zeigen. Das Plasma schießt durch die Bögen wie Wasser in einem Springbrunnen: Die Dichte ist oben genauso groß wie unten. Dafür ist der Überschall-Wind verantwortlich, der dem Plasma hilft, die Schwerkraft zu überwinden.
Die Ursache für die Winde liegt nach Meinung der Forscher darin, dass die Plasma-Pakete an unterschiedlichen Stellen der Sonnenoberfläche unterschiedlich stark aufgeheizt werden.