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Langsam drehende Sterne haben möglicherweise Planeten "geboren"

Astronomie|Physik

Langsam drehende Sterne haben möglicherweise Planeten "geboren"
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Orionnebel (Bildquelle: NASA/JPL)
Astronomen des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA haben im Orionnebel und in der Galaxie NGC 2264 junge Sterne entdeckt, die sich langsamer drehen als erwartet. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich in den Staubscheiben um diese Sterne Planeten gebildet haben.

„Ein junger, schrumpfender Stern sollte sich wie eine Schlittschuhläuferin verhalten, die ihre Arme an den Körper zieht und sich deshalb schneller dreht“, erklärt Luisa Rebull vom JPL. Sie und ihre Kollegen glauben, dass in den Staubscheiben dieser langsam drehenden Sterne Planeten entstanden sind, die ihrem Mutterstern Drehimpuls stehlen.

Der Drehimpuls ist bei Rotationen eine Erhaltungsgröße. Das bedeutet, das er sich ohne Einwirkung äußerer Kräfte nicht ändern kann. Das gilt aber nicht für die Drehgeschwindigkeit. Wenn bei einer Drehung Masse nach innen verlagert wird ? wie bei der Schlittschuhläuferin oder bei einem Stern, der aufgrund seiner eigenen Gravitationswirkung schrumpft ? muss die Drehgeschwindigkeit zunehmen, damit der Drehimpuls erhalten bleibt.

Man erhält den Drehimpuls eines Objektes, indem man seine Masse mit seiner Geschwindigkeit und seinem Abstand vom Drehmittelpunkt multipliziert. Deshalb entfällt auch in unserem eigenen Sonnensystem der größte Teil des Gesamtdrehimpulses nicht etwa auf die Sonne, sondern auf den viel leichteren, aber weit vom Mittelpunkt des Sonnensystems entfernten Jupiter.

Eine andere Erklärung für den fehlenden Drehimpuls wäre ein Magnetfeld, dass mit der langsamer rotierenden Staubscheibe des jeweiligen Sterns wechselwirkt und dadurch die Sternrotation bremst.

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Eine endgültige Klärung erhoffen sich die Wissenschaftler von dem Weltraumteleskop SIM (Space Interferometry Mission), dessen Start für das Jahr 2009 geplant ist. SIM wird unter Ausnutzung optischer Interferometrie dazu in der Lage sein, Planeten bis hinab zur Größe der Erde zu entdecken.

Mehr zum Forschungsprojekt der Wissenschaftler finden Sie hier.

Axel Tillemans
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