Das, so berichtete Miller auf der Tagung, sei dadurch zu erklären, dass das Eisen sich sehr nah am Schwarzen Loch befinde. Die ausgesandten Photonen verlieren daher Energie, wenn sie den Einflussbereich des Schwarzen Lochs verlassen. „Bei einem nicht-rotierenden Schwarzen Loch ist das so, als müsste das Photon eine Treppe hinauf“, veranschaulichte Miller den Prozess. „Rotiert das Loch, dann müssen die Photonen quasi eine abwärts laufende Rolltreppe erklimmen, weil die Raumzeit sich auch bewegt.“
Bei einem rotierenden Schwarzen Loch kann die Materie sechs Mal näher an der Singularität in einer stabilen Umlaufbahn kreisen als bei einem nicht-rotierenden Schwarzen Loch. Diese Tatsache konnte Miller, der seine Arbeit zusammen mit Kollegen im Astrophysical Journal (Ausgabe vom 10. Mai) publiziert, durch die schwerkraftbedingte Rotverschiebung der Eisen-Linie belegen.
Die Forscher waren zudem überrascht, dass sich ihr verhältnismäßig kleines Schwarzes Loch genauso verhält wie ein Zehn-Millionen-Sonnenmassen-Loch in einer weit entfernten Galaxie, das im Oktober 2001 vermessen wurde.