Hans Piest hat das Spektrum eines stark verdünnten PAH-Gases mit einer indirekten Methode bestimmt: Er stellte bei sehr tiefen Temperaturen eine extrem schwache Verbindung der PAH-Moleküle mit den Atomen eines Edelgases her. Diese Verbindung hat eine ähnliches Emissionsverhalten wie ungebundene PAH-Moleküle. Piest verdünnte die neue Substanz und bestrahlte sie mit einem speziellen Laser, einem sogenannten freien Elektronenlaser, bei dem Wellenlängen im Infrarotbereich frei gewählt werden konnten.
Bei der Messung machte er sich zunutze, dass Moleküle das Licht, das sie emittieren auch besonders leicht absorbieren. Wenn der Laser mit einer Wellenlänge einstrahlte, mit der die neue Verbindung, beziehungsweise ein PAH-Molekül, normalerweise Licht emittiert, wurde die Verbindung zu Schwingungen angeregt. Dadurch spalteten sich die Edelgasatome von den PAH-Molekülen ab. Mit einem weiteren Messinstrument ? einem Massenspektrometer ? bestimmte der Forscher, bei welchen Wellenlängen besonders viele der Verbindungen dissoziierten. Auf diese Weise konnten die Forscher bestimmen, bei welchen Wellenlängen stark verdünnte PAH-Moleküle Licht emittieren.
Damit konnten die Wissenschaftler eine einfachere aber sehr umstrittene Messmethode bestätigen, die zuvor von der Nasa angewandt wurde: Dabei hatten Forscher PAH-Moleküle im Eis eines Edelgases eingefroren.
Anhand dieser neuen Messmethoden hoffen nun die Wissenschaftler, die genauere Zusammensetzung der kosmischen Infrarotquellen zu bestimmen.