Das Leben auf der Erde ist möglicherweise in Süßwassertümpeln der frühen Kontinente entstanden ? nicht im Meerwasser, wie bisher angenommen. Das ist das Ergebnis von Laboruntersuchungen, über die ein Forscherteam von der University of California (Santa Cruz) in einer der nächsten Ausgaben der Fachzeitschrift Astrobiology berichtet. Im Süßwasser können sich wesentlich leichter geschlossene Membrane bilden, wie sie nach den meisten Theorien zur Entstehung des Lebens notwendig sind, haben Charles Aples und sein Team herausgefunden.
Das Leben entstand vermutlich in Bläschen mit einer umgebenden Membran, die die ersten komplexeren Moleküle vor ihrer Umgebung schützte und ihnen erlaubte, sich zu reproduzieren. Die einfachsten Bläschen bestehen aus Amphiphilen, langen Molekülen mit einem „wasserliebenden“ Kopf und einer „wasserabstoßenden“ Kette. Zwei Lagen von Amphiphilen bilden die Membran des Bläschens, wobei sich die wasserabstoßenden Ketten zueinander ausrichten. Die Bläschen entstehen spontan im Wasser, wenn ausreichend Ausgangsstoffe vorhanden sind. Diese waren vermutlich Mitbringsel von Asteroiden und Kometen, die die frühe Erde bombardierten.
Das Team untersuchte, unter welchen Bedingungen Bläschen entstehen. Stabile Bläschen bildeten sich in Wasser, das mit einem Spritzer Alkohol versetzt war. Als die Forscher aber Salze hinzufügten, kollabierten die Bläschen, noch bevor der Salzgehalt heutiger Ozeane erreicht war.
Florian Sander
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