“Differenziert” bedeutet, dass der entsprechende Himmelskörper zu Beginn seiner Geschichte einmal mehr oder weniger vollständig geschmolzen war. Dabei setzten sich die schweren Bestandteile nach unten ab und bildeten einen Kern, während die leichteren Elemente den Mantel formten.
Insbesondere aufgrund des Verhältnisses der verschiedenen Sauerstoffisotope zueinander können die Mineralogen jedoch ausschließen, dass NWA 011 von Vesta stammt. Doch damit gestaltet sich die Suche nach dem “Vater” schwierig. Der Meteorit stammt offensichtlich von einem differenzierten Himmelskörper. Der hohe Eisenoxidgehalt von NWA 011 deutet allerdings darauf hin, dass dieser Himmelskörper nur einen relativ kleinen Kern haben kann.
Ein möglicher Kandidat wäre Merkur, wie Herbert Palme mutmaßt. Doch er weist gleichzeitig darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Meteorit entgegen der Schwerkraft der Sonne vom Merkur bis zur Erde gelangt ist, nur ein Prozent der entsprechenden Wahrscheinlichkeit eines Marsmeteoriten ausmacht. “Die andere Möglichkeit ist”, so schreibt Palme, “dass ein sehr viel kleinerer Asteroid Basalte produziert hat, wie man sie bisher nur von den größeren Himmelskörpern des Sonnensystems kennt.”