Als auf der Erde die ersten Dinosaurier auftauchten, gab es wahrscheinlich noch keine Ringe um den Saturn, folgert Cuzzi. Dann hat möglicherweise ein Asteroid einen Saturnmond zerstoben, der daraufhin eine Partikelscheibe um seinen alten Heimatplaneten gebildet hat. Nimmt man alle Materie der nur wenige Meter dicken Scheibe zusammen, würde dies einen Himmelskörper von der Größe des Mondes Mimas ergeben, der heute noch um den Saturn kreist.
Da Ringe um Planeten von verbliebenen Monden zerstört werden und daher nur kurz existieren, dürfte der Saturn in unserer Milchstraße etwas besonders sein, erklärt Cuzzi. Vielleicht werden in hundert Millionen Jahren daher die Nachfahren der Menschen mit Hilfe einer Supertechnologie versuchen, die Saturnringe als Kulturerbe gegen die schleichende Zerstörung zu schützen.
Davon sind wir heute aber noch weit entfernt: Im Jahre 2004 soll zunächst die Nasa-Sonde Cassini die Saturnringe besuchen und über einen längeren Zeitraum beobachten. Von den neuen Daten erhoffen sich die Forscher genauere Aufschlüsse über die Entstehung und das wahrscheinliche Ende des Himmelsphänomens.