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Saturnringe sind noch sehr jung

Astronomie|Physik

Saturnringe sind noch sehr jung
Der Saturn ist offenbar in Festtagsstimmung: Von den vielen Planeten in der Milchstraße ist er einer der wohl nur sehr wenigen, die seit kurzem einen Ring besitzen. Doch schon bald wird er ihn wieder ablegen und wieder wie ein „normaler“ Planet erscheinen, behauptet der Planetologe Jeff Cuzzi vom Ames Research Center der Nasa in Moffett Field (USA) in einer Presseerklärung.

Früher dachten Forscher, dass die Ringe zusammen mit dem Saturn selbst vor knapp fünf Milliarden Jahren entstanden sind, schreibt Cuzzi. Doch schon bald wurde klar, dass sie jünger sein müssen: So erscheinen sie im Teleskop in leuchtenden Farben, als seien sie neu. In älteren Ringen hätte sich mehr interstellarer Staub angesammelt und die Farben abgedunkelt. Außerdem nehmen die Monde des Saturn den Ringen Bewegungsenergie, so dass sich die Ringe allmählich auflösen und in den Planeten stürzen.

Als auf der Erde die ersten Dinosaurier auftauchten, gab es wahrscheinlich noch keine Ringe um den Saturn, folgert Cuzzi. Dann hat möglicherweise ein Asteroid einen Saturnmond zerstoben, der daraufhin eine Partikelscheibe um seinen alten Heimatplaneten gebildet hat. Nimmt man alle Materie der nur wenige Meter dicken Scheibe zusammen, würde dies einen Himmelskörper von der Größe des Mondes Mimas ergeben, der heute noch um den Saturn kreist.

Da Ringe um Planeten von verbliebenen Monden zerstört werden und daher nur kurz existieren, dürfte der Saturn in unserer Milchstraße etwas besonders sein, erklärt Cuzzi. Vielleicht werden in hundert Millionen Jahren daher die Nachfahren der Menschen mit Hilfe einer Supertechnologie versuchen, die Saturnringe als Kulturerbe gegen die schleichende Zerstörung zu schützen.

Davon sind wir heute aber noch weit entfernt: Im Jahre 2004 soll zunächst die Nasa-Sonde Cassini die Saturnringe besuchen und über einen längeren Zeitraum beobachten. Von den neuen Daten erhoffen sich die Forscher genauere Aufschlüsse über die Entstehung und das wahrscheinliche Ende des Himmelsphänomens.

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