Ein Forscherteam des Lawrence Livermore Nationallaboratoriums in den Vereinigten Staaten hat mittels eines starken Laserstrahles eine künstliche Lichtquelle über dem Himmel Hawaiis erzeugt. Dieser ?künstliche Stern? wird zur Feineinstellung der adaptiven Optik des Keck II Teleskops eingesetzt. Dies ermöglicht es Astronomen, Aufnahmen ferner Objekte im Universums mit bisher unerreichter Auflösung zu erzielen.
Die von Claire Max angeführte interdisziplinäre Forschergruppe benutzt einen 20 Watt starken Farbstofflaser, um eine etwa einen Meter Durchmesser messende Scheibe von Natriumatomen in einer Höhe von 95 km über der Erdoberfläche zum Leuchten zu bringen. Obwohl diese künstliche Lichtquelle etwa fünfundzwanzigmal heller sein müsste, um mit dem menschlichen Auge wahrgenommen werden zu können, ist sie hell genug, um das Keck-Teleskop auf Hawaii zu justieren.
Dieses Teleskop zeichnet sich durch seine sogenannte adaptive Optik aus. Dies erlaubt es mittels eines komplizierten Rückkopplungsmechanismus, von der Erdatmosphäre verursachte Verzerrungen bei astronomischen Aufnahmen zu korrigieren. Dadurch kann das auf der Erde stationierte Teleskop Aufnahmen ferner Himmelskörper im infraroten Bereich mit einer höheren Auflösung als das Hubble Weltraumteleskop erzielen.
Zur Einstellung der adaptiven Optik wird allerdings eine für astronomische Verhältnisse starke Lichtquelle in einem bestimmten Frequenzbereich benötigt. Da nur etwa ein Prozent des sichtbaren Nachthimmels derartige Objekte enthält, hat das Livermore Team den künstlichen Stern am Nachthimmel mittels des am Ort des Keck-Teleskops stationierten Lasers erzeugt. Mehr über das Projekt ?virtueller Stern? ist auf der Webseite des Projekts nachzulesen.
Stefan Maier