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Hinweise auf Wasser auf dem Mars verdichten sich

Astronomie|Physik

Hinweise auf Wasser auf dem Mars verdichten sich
Die Hinweise verdichten sich, dass es auf dem Mars über einen längeren Zeitraum flüssiges Wasser gegeben hat ? und möglicherweise auch jetzt noch nahe der Oberfläche gibt. Roger Phillips und Michael Mellon von der Washington University in St. Louis berichten jetzt im Journal of Geophysical Research (Planets, Ausg. 106, Nr. E10), dass die kürzlich entdeckten Rinnen in einigen Marskratern von flüssigem Wasser geformt wurden.

Die Forscher modellierten die Eigenschaften des Marsbodens und schlossen, dass flüssiges Wasser die Ursache für die Rinnen sein muss. Möglicherweise ist es nur hundert Meter tief im Boden vorhanden. „Während der vergangenen Milliarden Jahre ist mit Sicherheit Wasser in der oberen Kruste des Mars zirkuliert“, sagt Brian Hynek, der ebenfalls an der Washington University arbeitet. „Auch heute scheint Wasser an einigen Stellen der Marsoberfläche noch eine wichtige Rolle zu spielen. Auf einem großen Teil des Planeten könnte Wasser sehr nah an der Oberfläche vorhanden sein.“

Hynek untersuchte zusammen mit Phillips Marsmeteoriten, die bei größeren Einschlägen auf dem Mars in den Weltraum geschleudert wurden und schließlich auf der Erde landeten. Die Analyse zeigte, dass die Meteoriten innerhalb der vergangenen Milliarde Jahren durch Wasser in Spalten und Rissen verwitterten.

Als weiteres Puzzlestück untersuchten Hynek und Phillips die Daten des Laserhöhenmessgerätes der Sonde Mars Global Surveyor über einer Region namens Arabia Terra, die genau gegenüber den gewaltigen Vulkanen der Tharsis-Region liegt. Als Reaktion auf den enormen Druck im Mars-Inneren während der Entstehung der Vulkane vor vier Milliarden Jahren wölbte sich auch Arabia Terra nach außen.

Hynek und Phillips konnten nachweisen, dass ein Netz aus Tälern erst nach der Aufwölbung der Region entstand. Sie vermuten, dass durch den Tharsis-Vulkanismus eine dichte Atmosphäre mit einem Wasserkreislauf entstand. Die Wassermassen gruben auch die Täler in Arabia Terra ein.

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Die Forscher aus St. Louis sind jetzt dabei, eine Landestelle für die Rover-Mission der Nasa in zwei Jahren auszusuchen. „Wir haben schon einen Top-Kandidaten, eine Stelle mit ganz besonderen Mineralien“, sagt Hynek. Wahrscheinlich entstand das Gestein dort in der mittleren Marsgeschichte durch hydrothermale Quellen oder durch die Zirkulation von Grundwasser. „Die Devise für die Rover-Mission heißt ganz eindeutig: Folgt dem Wasser.“

Ute Kehse
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