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Sonne, Mond und Sterne im Dezember 2001 – Wintereinzug am Firmament

Astronomie|Physik

Sonne, Mond und Sterne im Dezember 2001 – Wintereinzug am Firmament
Zum Jahresende dominieren zwei helle, auffällige Planeten das nächtliche Firmament: Jupiter und Saturn, die beiden größten Mitglieder unseres Sonnensystems. Jupiter hält sich im Sternbild Zwillinge auf und leuchtet in einem strahlend weißen Licht. Vom Mond abgesehen ist der Riesenplanet bei weitem das hellste Objekt am Nachthimmel. Mit Einbruch der Dunkelheit taucht er als erster in der Abenddämmerung am Osthimmel auf. Um Mitternacht steht Jupiter hoch im Süden und strahlt deutlich stärker als der hellste Fixstern am Firmament, Sirius im Großen Hund. In der Neujahrsnacht steht Jupiter der Sonne am Himmel genau gegenüber in der so genannten Opposition. Wenn die Sonne im Westen untergeht, geht Jupiter im Osten auf.

Saturn steht bereits zu Monatsanfang in Opposition der Sonne am Himmel gegenüber. In den frühen Morgenstunden des 1. Dezember bedeckt der Vollmond den Ringplaneten. Saturn leuchtet nicht ganz so hell wie Jupiter, ist aber trotzdem ein auffälliges Objekt. Da sein Ring fast maximal in unsere Blickrichtung gekippt ist, erreicht Saturn seine größte Oppositionshelligkeit. In Teleskopen ab etwa dreißigfacher Vergrößerung ist der Ring zu erkennen. Zur Opposition ist Saturn mit 1209 Millionen Kilometern acht Mal so weit weg wie die Sonne von uns. Das Saturnlicht benötigt eine Stunde und sieben Minuten, um zur Erde zu gelangen.

Zurzeit ist die Raumsonde Cassini auf dem Weg zum Saturn. Sie soll Anfang Juli 2004 bei ihm eintreffen und zu einem künstlichen Saturntrabanten werden. Im November 2004 soll dann die europäische Raumsonde Huygens, die gewissermaßen als Beiboot gemeinsam mit Cassini auf dem Weg zu Saturn ist, abgetrennt werden und in die dichte Atmosphäre des Riesenmondes Titan eindringen. Titan ist der größte Mond des Saturn und umkreist ihn einmal in sechzehn Tagen. Schon in einem guten Fernglas oder kleinen Teleskop kann man Titan ausmachen.

Als dritter Planet am Abendhimmel ist Mars zu sehen. Der Rote Planet erscheint nach Einbruch der Dunkelheit tief im Südwesten. Kurz nach 22.00 Uhr verblasst er aber in den horizontnahen Dunstschichten und geht unter.

Der Fixsternhimmel zeigt inzwischen eindeutig winterliche Züge. Die Herbstbilder sind alle in die westliche Himmelshälfte gerückt und bereiten ihren Abschied von der Himmelsbühne vor. Nur Perseus aus der Andromedasage steht noch hoch im Süden nahe dem Scheitelpunkt. In Südrichtung finden sich nur lichtschwache Sternbilder wie Wassermann, Fische, Walfisch und der Fluss Eridanus.

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Im Gegensatz zur matten Südregion funkeln am Osthimmel zahlreiche helle Sterne. Alle prominenten Wintersternbilder sind bereits über den Horizont gestiegen. Das komplette Wintersechseck mit den Sternen Kapella, Pollux, Prokyon, Sirius, Rigel und Aldebaran ist nun sichtbar. Knapp östlich des markanten Himmelsjägers Orion funkelt in einem intensiven bläulich-weißen Licht Sirius. Knapp neun Lichtjahre ist diese Nachbarsonne von uns entfernt. Sirius besitzt noch einen leuchtschwachen, aber enorm kompakten Begleitstern, einen so genannten Weißen Zwerg. Ein würfelzuckergroßes Stück Materie daraus wöge auf der Erde so viel wie ein Auto.

Zur Monatsmitte, genau am 14. um 21.47 Uhr, schiebt sich der Mond vor die Sonne und es kommt zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Sie bleibt von Europa aus allerdings unsichtbar, denn bei uns steht die Sonne dann nicht am Himmel. Sie ist dagegen fast vom gesamten Pazifischen Raum aus beobachtbar. Die Zone der ringförmigen Phase zieht sich die längste Strecke durch den Stillen Ozean und überquert kurz vor Sonnenuntergang Mittelamerika.

Der astronomische Winter hält am 21. exakt um 20.21 Uhr seinen Einzug. Zu diesem Zeitpunkt tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen Steinbock. Der Winterpunkt markiert die tiefste Stelle der Sonnenbahn. Nach dem 21. beginnt die Sonne wieder zum Himmelsäquator anzusteigen, weshalb man auch von Wintersonnenwende spricht. In unserer Zeit liegt der Winterpunkt im Sternbild Schütze, in das die Sonne aus dem Schlangenträger kommend am 18. eintritt.

Am 21. erleben wir den kürzesten Tag des ganzen Jahres. Er dauert in Stuttgart acht Stunden und fünfzehn Minuten. Im Norden Deutschlands ist er noch kürzer. In Kiel dauert er nur sieben Stunden und achtzehn Minuten. Zu Winterbeginn nimmt die Sonne auch ihre geringste Mittagshöhe ein. In Stuttgart steht sie zu Mittag knapp achtzehn Grad über dem Südpunkt, in Kiel gar nur gut zwölf Grad. Danach nimmt die Tageslänge wieder zu, bis Silvester allerdings nur um bescheidene fünf Minuten.

dpa
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