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Auf der Suche nach den ältesten Galaxien

Astronomie|Physik

Auf der Suche nach den ältesten Galaxien
Immer näher pirschen sich die Astronomen an den Urknall heran. Die ältesten Galaxien, die noch vor den hellen Quasaren existierten, könnten innerhalb der nächsten zwölf Monate aufgespürt werden, hieß es vergangene Woche auf einer Tagung in Washington D.C.

Möglicherweise verbergen sich solche Objekte schon in den Datenbergen, die die Weltraumteleskope Hubble und Chandra und einige Beobachtungsprogramme irdischer Teleskope gesammelt haben.

Bislang ist das am weitesten entfernte und damit älteste bekannte Objekt des Universums ein Quasar mit der Rotverschiebung 6,2, der vom „Sloan Digital Sky Survey“ entdeckt wurde. Die Rotverschiebung gibt an, wie stark bestimmte Spektrallinien im Licht eines Sterns oder einer Galaxie in den roten Bereich des Spektrums gewandert sind. Je höher die Rotverschiebung, desto weiter entfernt ist ein Objekt.
Optischen Teleskopen sind bei der Beobachtung Grenzen gesetzt: Sie können maximal Objekte mit einer Rotverschiebung von 6,5 erkennen, da älteres Licht von Wasserstoff-Wolken absorbiert wurde. Deswegen hat das Röntgenteleskop Chandra die größten Chancen, einen neuen Entfernungsrekord aufzustellen, hofft Neil Brandt von der Penn State University. Der Astronom berichtete letzte Woche auf einer Tagung von der Entdeckung der weitesten bekannten schwach leuchtenden aktiven Galaxie mit einer Rotverschiebung von 5,18.

Wie Quasare besitzt diese Galaxie in ihrem Zentrum ein Schwarzes Loch, das sich ständig Materie einverleibt. Doch sie leuchtet hundert Mal schwächer als ein typischer Quasar. Viele Forscher vermuten, dass ähnliche Galaxien bei höheren Rotverschiebungen typisch sind.

Während die Jagd nach der weitesten Galaxie auch im nahen Bereich des infraroten Lichtes möglich ist, haben die Röntgenastronomen einen entscheidenden Vorteil: Röntgenquellen sind viel seltener als infrarote kosmische Objekte. In einem Himmelsstück, in dem im infraroten Licht 70.000 Galaxien zu sehen sind, entdeckten Brandt und seine Kollegen gerade mal 370 Röntgenquellen. 15 davon sind im sichtbaren Licht unsichtbar, könnten also eine höhere Rotverschiebung als 6,5 haben.

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Vielleicht drei dieser Objekte, so hofft Brandt, könnten sich als neue Rekordhalter entpuppen. Um die Rotverschiebung zu bestimmen, ist Brandt allerdings auf Hilfe anderer Teleskope angewiesen, da die verschobenen Spektrallinien im infraroten Bereich liegen.

Ute Kehse
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