Schwere Elemente wie Blei und Wismut werden nicht nur in Supernovae gebildet, sondern auch in alternden Sternen. Diesen Verdacht vieler Astronomen bestätigte jetzt die Belgierin Sophie von Eck von der Freien Universität Brüssel zusammen mit Kollegen im Fachblatt Nature.
Die Forscher entdeckten drei Sterne, die mit Blei angereichert sind, aber sonst kaum schwerere Elemente als Helium enthalten. Blei ist in diesen Sternen gegenüber anderen schweren Elementen, die bei Supernova-Explosionen entstehen, deutlich überrepräsentiert. Daher muss das Blei durch den so genannten “s-Prozess” im Innern der Sterne entstanden sein, schließen Van Eck und ihre Kollegen. Beim s-Prozess fangen Eisenkerne im Innern von Sternen zwischen 0,8 und acht Sonnenmassen während einer späten Lebensphase Neutronen ein und werden dadurch langsam immer schwerer. Der Theorie nach reichern sich bei dem “s-Prozess” vor allem Wismut und Blei an, die schwersten stabilen Elemente im Universum.
Van Eck konnte solche Blei-Sterne jetzt erstmals beobachten. Die Forscherin und ihre Kollegen nutzten das 3,6-Meter Teleskop der Europäischen Südsternwarte für ihre Messungen. Die Daten können dazu genutzt werden, um das Alter der ältesten Sterne der Milchstraße genauer zu bestimmen.
Ute Kehse
Teilen: