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Staubsturm tobt über den Mars

Astronomie|Physik

Staubsturm tobt über den Mars
Ein globaler Sturm hüllt den gesamten Planeten Mars in einen rötlichen Nebel. “Der Sturm begann als kleine Staubwolke im Hellas-Becken, einem Einschlagkrater in der südlichen Marshälfte”, berichtet Phil Christensen von der University of Arizona, der ein Instrument der Raumsonde Mars Global Surveyor betreut. “Am 27. Juni explodierte der Sturm förmlich. Er muss wohl eine kritische Schwelle überwunden haben und breitet sich seitdem immer stärker aus.”

Mittlerweile hat sich der Wirbel zu einem planetenweiten Ereignis ausgeweitet – dem stärksten Staubsturm, seit die Raumsonde Mariner-9 bei ihrer Ankunft im Jahr 1971 einen völlig verstaubten Mars vorfand. Die Temperaturen sind seit Beginn des Sturms um 30 Grad angestiegen, da die Staubpartikel in der Luft die Sonnenwärme absorbieren.

Wieso es auf dem Mars so riesige Stürme gibt, ist noch ungeklärt. Eine Theorie geht davon aus, dass die Wärme, die die Staubteilchen speichern, stärkere Winde erzeugt, die wiederum mehr Staub aufwirbeln und den ursprünglichen Sturm verstärken. Warum sich ein Marssturm nach Wochen oder auch erst Monaten wieder legt, ist ebenfalls unklar. Möglicherweise verschwinden die starken Temperaturunterschiede, wenn die gesamte Atmosphäre voll Staub ist. Dann legen sich auch die Winde und der Staub sinkt wieder zu Boden.

Der jetzige Sturm ist wahrscheinlich erst der Anfang einer windigen Jahreszeit: Gewöhnlich setzen die Staubstürme einige Wochen nach der nächsten Annäherung des Mars an die Sonne ein. “Die Atmosphärenforscher haben lange auf so einen schönen Sturm wie diesen gewartet”, freut sich Christensen. “Die Daten, die wir jetzt sammeln können, werden vermutlich einige Fragen beantworten, die wir über diese Ereignisse haben.”

Fegt gerade kein Sturm über den Mars, ist die Atmosphäre dennoch nicht so eintönig wie lange gedacht. Die Analyse von Daten, die der Mars Global Surveyor in seinem ersten Marsjahr sammelte, zeigen Wolken, die sich in Tälern sammeln oder an Bergspitzen hängen. “Nachts sinken der Wasserdampf und das Kohlendioxid, aus dem die Wolken bestehen, zu Boden”, berichtet John Pearl vom Goddard Space Flight Center im US-Bundesstaat Maryland, der kürzlich eine Studie über das Wetter auf dem Mars im Fachblatt Journal of Geophysical Research veröffentlicht hat. “Das zeigt uns, dass es in manchen Gegenden des Mars ein eigenes Mikroklima gibt.”

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