Die Suche nach flüssigem Wasser steht im Mittelpunkt kommender Expeditionen zum Mars. Ohne das kostbare Nass lässt sich kaum an eine Besiedlung in der fernen Zukunft denken. Wissenschaftler der Arizona State University hoffen nun, Hinweise auf Wasser unter den Gletschermassen am Nordpol des Roten Planeten zu finden. Tiefliegende Vulkane unter diesen kompakten Schichten könnten das Eis schmelzen und die Grundlage für primitives Leben liefern, stellen die Forscher ihre Hypothese auf einer Fachkonferenz für geologische Prozesse im schottischen Edinburgh auf.
Wir nutzen die Daten der Viking-Sonde, der Mars Orbiter Camera und des Mars Laser Altimeters, um detaillierte geologische Karten zu erstellen, beschreibt Jack Farmer einen Teil der Forschungsarbeit. Daraus können die Wissenschaftler auf einen möglichen Vulkanismus unter den Gletschern schließen. Sollten sich die Hinweise auf solche geologischen Ereignisse verdichten, sollen kommende Marssonden nach Mikroorganismen suchen, die in den ausbrechenden Wasserfontänen überleben könnten. „Lebende Organismen wurden auf der Erde im geothermischen Grundwasser in 2.800 Metern Tiefe, bei etwa 76 Grad Celsius und einem Druck von über 300 bar entdeckt“, sagt Farmer.
Ihre Hoffnungen begründen die Forscher daher auf vulkanische Aktivitäten auf der Erde. Auf Island schmelzen Vulkane Eisschichten von unten auf. Diese Regionen wollen die Geologen nun parallel untersuchen, um Vergleichsdaten für ihre Wassersuche auf dem Mars zu gewinnen. Die Strukturen auf Island werden dabei mit den gleichen Messmethoden aufgenommen wie sie der Erforschung des Mars angewendet werden.
Jan Oliver Löfken
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