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Schwerer Wasserstoff stützt Urknall-Theorie

Astronomie|Physik

Schwerer Wasserstoff stützt Urknall-Theorie
Die bislang genaueste Messung der Deuterium-Menge im frühen Universum untermauert die Theorie, dass das Weltall durch einen Urknall entstanden ist. Forscher um David Tytler von der University of California in San Diego ermittelten die Menge des aus einem Proton und einem Neutron bestehenden Deuteriums (auch schwerer Wasserstoff genannt) in einer sehr weit entfernten intergalaktischen Wolke.

Die Forscher beobachteten einen Quasar, dessen Licht durch die Wolke teilweise absorbiert wurde, mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii. Wie die Forscher im Astrophysical Journal berichten, kommt in der Wolke ein Atom Deuterium auf 40.000 gewöhnliche Wasserstoff-Atome. Nach der Urknall-Theorie wurde dieser schwere Wasserstoff in Kernreaktionen in den ersten tausend Sekunden nach der großen Explosion erzeugt.

Aus der Menge an Deuterium können die Forscher hochrechnen, wieviele Protonen, Neutronen und andere Materie beim Urknall entstanden ist. Demnach gab es Bruchteile einer Sekunde nach dem Urknall zunächst fast genau so viel Materie wie Antimaterie: Auf zwei Milliarden Antiprotonen kamen zwei Milliarden und eins Protonen. Bis auf das eine überzählige Proton löschten sich Materie und Antimaterie gegenseitig aus.

Aus den Deuterium-Daten können die Forscher auch auf die heutige Materieverteilung im Universum schließen. Ihren und anderen Messungen zufolge besteht das Universum zu vier Prozent aus gewöhnlicher Materie, also Protonen, Elektronen und Neutronen, aus denen Sterne und Galaxien aufgebaut sind. 30 Prozent macht die geheimnisvolle und unsichtbare „dunkle Materie“ aus und 66 Prozent der kosmischen Masse sind in Form der noch mysteriöseren „dunklen Energie“ gespeichert.

Ute Kehse
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♦ elek|tro|nen|op|tisch  〈Adj.〉 mithilfe der Elektronenoptik, die Elektronenoptik betreffend

♦ Die Buchstabenfolge elek|tr… kann in Fremdwörtern auch elekt|r… getrennt werden.

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