Materie und Energie unseres Universums könnten aus dem Zusammenprall mit einem Paralleluniversum beim Urknall hervorgegangen sein. Diese provokante These stellte ein Forscherteam der Universität Princeton auf. Das neue Modell erklärt die Entstehung unseres Universums, ohne Zuhilfenahme einer rasanten Ausdehnung des Universums Sekundenbruchteile nach dem Urknall.
Nach dem sogenannten „ekpyrotischen Modell“ schweben unser Universum sowie ein Paralleluniversum als vierdimensionale, flache Membranen in einem fünfdimensionalen Raum. Zufällige Energieflüsse in diesem Raum haben dazu geführt, dass sich eine Membran von unserem Paralleluniversum abgelöst und auf unser Universum zu bewegt hat. Die beiden Universen prallten zusammen. Aus der dabei freigewordenen Energie bildeten sich die Materie und die Energie unseres Universums. Die neue Theorie hat ihren Ursprung in der sogenannten M-Theorie, einer Variante der Stringtheorie.
Der neue Erklärungsversuch beschreibt zwei wichtige Eigenschaften unseres Universums: Seine Form ? es ist nicht gekrümmt sondern flach ? und seine Gleichartigkeit in jeder Richtung. Das bisherige Urknallmodell musste zur Erklärung die sogenannte Inflationshypothese nutzen. Demnach habe sich das Universum unmittelbar nach dem Urknall in extrem kurzer Zeit gewaltig ausgedehnt. Das neue Modell erklärt die Flachheit des Universums zwanglos durch den Zusammenprall zweier flacher Membranen. „Flach plus flach bleibt flach“, so Physiker Paul Steinhardt.
Welche Urknallhypothese sich schließlich als richtig erweisen wird, könnte durch die Untersuchung von Graviationswellen entschieden werden.
Stefan Maier