Die beteiligten Teleskope decken ein Gebiet von Spanien bis Polen und von Schweden bis Italien ab. Zu ihnen gehört auch das 100-m-Radioteleskop Effelsberg in der Eifel. Durch die räumliche Verteilung der Teleskope erreicht man die gleiche Bildauflösung, die ein Riesenteleskop liefern würde, dessen Spiegel den gesamten europäischen Kontinent überdeckt.
Als Beobachtungsziel hatten sich die beteiligten Wissenschaftler das “Hubble Deep Field” ausgesucht. Diese Region ist so benannt, weil sie bereits sehr gründlich vom Weltraumteleskop Hubble untersucht wurde. In einem winzigen Teilstück dieser Region entdeckten die Forscher zu ihrer Überraschung gleich drei Radioquellen. “Dass wir gleich drei sehr schwache Radioquellen entdeckt haben, ist wie im Winterschlussverkauf: Man bekommt drei Sachen zum Preis von einer”, sagt Garrett, der das Team leitete. Besonders freut die Forscher, dass ihre Bilder dreimal so scharf sind wie die von Hubble.
Eine weitere Überraschung war die Größe der Radioquellen. Ein Durchmesser von nur 600 Lichtjahren deutet darauf hin, dass es sich jeweils um ein supermassives schwarzes Loch im Zentrum der Galaxie handelt. Bisher hatten die Forscher angenommen, dass die Radiostrahlung dieser entfernten Galaxien von den Überresten sehr vieler kurzlebiger Sterne in ihrem Innern stammt.
Axel Tillemans