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Weltraumteleskop Hubble beobachtet erstmals Todesspirale um Schwarzes Loch

Astronomie|Physik

Weltraumteleskop Hubble beobachtet erstmals Todesspirale um Schwarzes Loch
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Das Weltraumteleskop Hubble hat erstmals die „Todesspirale“ einer Gaswolke beobachtet, die in den Ereignishorizont eines Schwarzen Loches gerät, wie NASA-Experten berichten. Ein Ereignishorizont ist die Grenze, nach deren Überschreiten weder Materie noch Licht dem Schwarzen Loch entkommen können.

„Wenn wir vor einem Zivilgericht stehen würden, hätten wir genug Beweise, um dieses Objekt als Schwarzes Loch zu überführen. Vor einem Schöffengericht, wo die Beweise über jeden Zweifel erhaben sein müssen, müssten wir es vorläufig noch freisprechen.“ So schätzt Joseph Dolan vom Goddard Space Flight Center NASA die Beweiskraft von Daten ein, die das Weltraumteleskop Hubble über das Objekt Cygnus XR-1 gewonnen hat.

Die Beobachtungen von Cygnus XR-1 wurden von Hubble bereits im Sommer 1992 durchgeführt. Dolan suchte in der ungeheuren Menge von einer Milliarde Datenpunkten nach einer sogenannten „sterbenden Pulskette“.

Cygnus XR-1 wird von einer heißen Gasscheibe umkreist. Wenn Cygnus‘ Schwerkraft einzelne Gaswolken aus dieser Scheibe herausreißt, dann fallen diese Wolken spiralförmig in das Schwarze Loch. Während dieses Vorgangs verändert sich das von der Gaswolke abgestrahlte Licht. Zum einen schwankt seine Helligkeit periodisch: Wenn die Wolke sich hinter dem Schwarzen Loch befindet, erscheint sie uns dunkler. Zum anderen wird die Wellenlänge des Lichts durch die ungeheure Schwerkraft zum Roten hin verschoben. Dabei nimmt seine Helligkeit kontinuierlich ab.

Dolan konnte in der Datenmenge zwei derartige Pulsketten finden. Die eine bestand aus sechs, die andere aus sieben Pulsen. Es dauerte jeweils nur 0,2 Sekunden, bis die Gaswolke für immer verschwand.

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Gleichzeitig meldet die NASA, dass Hubbles „Kollege“, das ebenfalls die Erde umkreisende Röntgenteleskop Chandra vier Schwarze Löcher entdeckt hat. Chandra beobachtete sogenannte Röntgennovae. Diese Objekte bestehen aus einem großen Stern und einem kleinen, extrem dichten Stern. Wenn Materie von dem großen auf den kleinen Stern stürzt, dann strahlen diese Novae explosionsartig Röntgenstrahlung aus. Anschließend können sie aber wieder für Jahrzehnte schlafen. Chandra konnte nun einige von ihnen als Neutronensterne identifizieren, andere als Schwarze Löcher. Sie unterscheiden sich dadurch, dass die Neutronensterne auch in ihrer Ruhephase hundertmal soviel Energie abstrahlen wie die Schwarzen Löcher.

Axel Tillemans

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