Denn die Wellen kräuselten sich deutlich länger durch die Raumzeit als zuvor: Die ersten vier Messungen fingen Signale von weniger als eine Sekunde auf. Die vom 17. August dauerte ungefähr 100 Sekunden. Gleichzeitig mit dieser Messung detektierte das NASA Fermi Weltraumteleskop einen Ausbruch energiereicher Gammastrahlung. Und die hatte ihren Ursprung im selben Weltraumwinkel wie die Gravitationswellen. Die Astronomen vom LIGO-Detektor schließen aus, dass es sich um einen Zufall handelt, sondern gehen davon aus: 130 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt musste es einst eine Explosion gegeben haben, die nicht wie bisher auf den Zusammenstoß zweier Schwarzer Löcher zurückgeht, sondern auf die Kollision zweier Neutronensterne. Ein solches Ereignis wurde bislang noch nie direkt beobachtet oder gemessen. Bei der Verschmelzung der Neutronensterne wurde zudem elektromagnetische Strahlung freigesetzt. Diese haben rund 70 Observatorien auf und über der Erde gemessen – zuerst als Gammastrahlung, dann auch im sichtbaren Licht, Ultraviolett, Infrarot und, einige Tage später, im Wellenlängenbereich der Röntgen- und Radiostrahlung. Neutronensterne sind die dichteste bisher bekannte Form von Sternen. Zum Vergleich: Ein Teelöffel Neutronenstern-Material hat die Masse von über eine Milliarde Tonnen.
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