Sternschnuppen sind nichts anderes als Staub und kleine Steinbröckchen, die aus dem Weltraum in die Atmosphäre eindringen und dort verglühen. Im Gegensatz zu den größeren Meteoriten, dringen die Meteore dabei nicht bis zum Erdoberfläche durch. Sie rasen mit rund 60 Kilometern pro Sekunde durch die Lufthülle der Erde und erzeugen dabei eine weißglühende Spur aus überhitzter Luft und Gasen. Die Ursache für Meteorschauer sind Staubwolken, die Kometen auf ihrem Weg an der Sonne vorbei hinterlassen haben. Zu bestimmten Zeiten wandert die Erde auf ihrer Bahn durch diese Wolken hindurch – und wir sehen einen Meteorschauer. Der alljährlich Anfang bis Mitte August auftretende Perseiden-Schauer ist dabei der spektakulärste von allen. Bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde könnten dabei fallen.
Der Ursprung der Perseiden-Meteore ist der Staubschweif des Kometen Swift-Tuttle. Dieser Komet umkreist die Sonne auf einer elliptischen Bahn einmal alle 133 Jahre. Bei seiner Entdeckung im Jahr 1862 war dieser Komet immerhin so hell wie der Polarstern. Neuere Untersuchungen zeigen, dass der aus Eis, Staub und Gesteinsbröckchen bestehende Kern des Kometen einen Durchmesser von immerhin 26 Kilometern hat. Weil dieser große Kern bei seiner Annäherung an die Sonne besonders viel Material ausgast, ist auch die von ihm hinterlassene Staubwolke besonders groß. Entsprechend viele Meteoroide treffen auf die Erdatmosphäre und verglühen darin. Weil diese Sternschnuppen von uns aus gesehen aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen, erhielt dieser Meteorschauer den Namen Perseiden. Die Sternschnuppen sind daher auch dann am besten und reichlichsten sichtbar, wenn dieses Sternbild hoch am Himmel steht.
Feuerbälle im Mondlicht
Der Höhepunkt des diesjährigen Perseiden-Schauers reicht vom Abend des 12. August bis zum frühen Morgen des 13., dann ist die Meteordichte am höchsten. Allerdings gibt es in diesem Jahr ein Manko: Just zum Höhepunkt des Meteorschauers steht der noch fast volle Mond am Himmel. Er passierte am 10. August sein Perigäum, seinen erdnächsten Punkt. Dadurch leuchtet er bis zu 30 Prozent heller und erscheint rund 14 Prozent größer als sonst. Dieser Super-Mond sorgt zwar für ein ebenfalls sehenswertes Himmelsschauspiel, behindert aber das Sternschnuppen-Gucken. „Für die Perseiden sind das schlechte Nachrichten“, sagt Meteorforscher Bill Cooke von der NASA. „Der lunare Schein überstrahlt den dunklen Hintergrund, so dass schwache Meteore nicht mehr sichtbar sind.“
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Denn kein anderer Meteorschauer bringt so viele besonders helle Feuerbälle hervor wie die Perseiden. Diese können am Himmel so hell erscheinen wie der Jupiter und die Venus – sind also mit bloßem Auge selbst bei Mondschein oder von Städten aus noch gut zu erkennen. Zudem ist der Staubschweif von Swift-Tuttle relativ breit, so dass auch schon Tage vor und nach dem Höhepunkt vermehrt Sternschnuppen zu sehen sind. Um die Sternschnuppen zu beobachten, kehrt man dem hellen Mond am besten den Rücken zu. Günstig ist es, sich in eine Decke eingewickelt auf einen Liegestuhl in den Garten oder einen Park zu legen und so in den Nachthimmel zu blicken. Ein Fernglas ist nicht nötig. „Entspannen Sie sich und lassen Sie ihren Augen Zeit, sich an die Dunkelheit anzupassen“, rät Alan MacRobert vom Astronomie-Magazin Sky & Telescope. „Selbst mit Mondlicht können Sie dann wahrscheinlich alle fünf Minuten oder so eine Sternschnuppe sehen.“