Diese Hypothese testeten die Forscher mit Hilfe von Computersimulationen. In ihrem Modell stößt ein 200 Kilometer großer Asteroid mit dem Mond zusammen. Der Asteroid nähert sich dabei von Süden und schlägt unter einem schrägen Winkel auf der Oberfläche auf. Die beobachteten Anomalien lassen sich am besten durch einen Asteroiden mit einem differenzierten Aufbau erklären ? der also eine steinige Kruste und einen Kern aus Eisen hat. Einige Trümmer des Meteoriten bleiben in den Simulationen am Nordrand des Kraters im Mondboden stecken ? also genau da, wo sich auch die meisten Magnet-Anomalien befinden.
Andere Anomalien auf der erdzugewandten Seite des Mondes könnten durch Bruchstücke verursacht worden sein, die nach dem Aufprall zur Seite spritzten. Nach den Berechnungen der Forscher kann typisches Meteoritenmaterial die beobachteten Anomalien problemlos erzeugen. Eine wichtige Voraussetzung: Der Mond muss zur Zeit des Einschlags ein eigenes Magnetfeld besessen haben.
Wieczorek und seine Kollegen spekulieren, dass auch andere Himmelskörper durch Einschläge stellenweise magnetisiert worden sein könnten. Auch auf dem Mars gibt es rätselhafte Anomalien. Das Magnetfeld des Planeten Merkur wird derzeit von der Sonde Messenger unter die Lupe genommen. Vielleicht tauchen auch dort ähnliche Anomalien wie auf dem Mond auf.