Nasa-Forscher halten die präsentierten Belege allerdings für wenig überzeugend. Bei den verdächtigen Objekten handele es sich zum Beispiel um Kameradeckel, die beim Ausfahren wissenschaftlicher Instrumente abgesprengt wurden, zitiert die britische Zeitung „Daily Mail“ Jonathon Hill von der Arizona State University. Der vermeintliche Skorpion ist offenbar ein Bildfehler. Er ist nur in der digitalisierten Aufnahme zu sehen und nicht im Original.
Ksanfomality sieht die Venus als natürliches Labor für heiße, erdähnliche Planeten in fremden Sonnensystemen. Planetenjäger finden immer mehr dieser heißen Super-Erden. Auf der Venus-Oberfläche ist es 460 Grad Celsius heiß, die dichte CO 2-Atmosphäre erzeugt einen Druck wie in 900 Metern Wassertiefe. Dass dort Leben wie auf der Erde möglich sei, glaubt auch Ksanfomality nicht. ?Doch kann man die Möglichkeit ausschließen, dass Lebensformen unter ganz anderen Bedingungen existieren, wie sie auf vielen Exoplaneten normal sind??, fragt er.
Die Nasa selbst versucht nun, 30 Jahre nach den Venera-Missionen, eine langlebigere Venus-Landefähre zu entwickeln. Am Glenn Research Center im US-Bundesstaat Ohio bauen Ingenieure zunächst eine Testkammer mit einem Durchmesser von einem Meter, in der die unwirtlichen Umweltbedingungen auf der Venus simuliert werden können. Die spätere Sonde, so die Idee, könnte durch einen besonders effektiven Stirling-Motor soweit abgekühlt werden, dass sie ein ganzes Venus-Jahr (243 Tage) auf der Oberfläche überdauern kann. ?Mit derzeitiger Technik könnte eine Landefähre höchstens zehn Stunden überleben?, heißt es auf der Nasa-Website.
Dass bei der Mission Leben gefunden wird, ist nicht anzunehmen. Astrobiologen haben die Hoffnung aber dennoch nicht aufgegeben, dass die heiße Zwillingsschwester der Erde zumindest Mikroben eine Heimstatt bietet. Als Refugium kommen Schwefelsäurewolken in 80 Kilometern Höhe infrage. Dort herrschen angenehmere Temperaturen und ein erträglicher Druck. Eine mögliche Energiequelle wäre das Sonnenlicht.