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Super-Erden sind nicht selten

Astronomie|Physik

Super-Erden sind nicht selten
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So könnte der Planet HD85512b aussehen. Er liegt im Sternbild Vela (Segel), ist 3,6-mal so schwer wie die Erde und könnte lebensfreundlich sein. (c) ESO/M. Kornmesser
Etwa zwei Fünftel aller sonnenähnlichen Sterne in unserer kosmischen Nachbarschaft werden von mindestens einem Planeten umkreist, der leichter ist als Saturn. Die meisten Planeten aus der Klasse der Super-Erden oder Mini-Neptune scheinen Geschwister zu haben, berichtete ein Team von der Europäischen Südsternwarte (Eso) am Montag auf einer Tagung im US-Staat Wyoming. Die Forscher um Michael Mayor entdeckten mit dem besonders empfindlichen Harps-Spektrographen am Eso-Teleskop in La Silla (Chile) insgesamt 50 neue Exoplaneten, darunter 16 Super-Erden.

?Diese reiche Ernte hat alle unsere Erwartungen übertroffen, insbesondere die große Population von Super-Erden und Neptun-ähnlichen Planeten bei Sternen, die unserer Sonne sehr ähnlich sind?, sagt Michael Mayor. Als ?Super-Erde? bezeichnen die Forscher Planeten, die deren Masse zwischen einer und zehn Erdmassen liegt. Zwei der bislang bekannten Super-Erden liegen in der bewohnbaren Zone ihres Sterns: Der schon 2007 entdeckte Planet Gliese 581d, siebenmal so schwer wie die Erde, und der jetzt gefundene Planet HD85512b, der etwa 3,6-mal so viel Masse hat wie die Erde. Beide brauchen etwa zwei Monate für einen Umlauf um ihren Mutterstern.

Das Eso-Team nutzte das Instrument Harps (High Accuracy Radial velocity Planet Searcher), das kaum merkliche Geschwindigkeitsänderungen von Sternen aufspürt. Eine Stern, der von Planeten umkreist wird, schwebt nicht ruhig durchs All, sondern wackelt ein klein wenig hin und her, weil die Schwerkraft der Planeten an ihm zerrt. Mit verbesserter Hardware und der neuesten Software können die Forscher bei besonders stabilen Sternen in einer Umgebung bis zu etwa 50 Lichtjahren Geschwindigkeitsänderungen von weniger als einem Meter pro Sekunde erkennen. Auf diese Weise kommen sie immer leichteren Planeten mit größeren Umlaufbahnen auf die Spur. In ihrer aktuellen Studien untersuchten sie zehn sonnenähnliche Sterne in der näheren Umgebung. Insgesamt drei der zehn Sonnen werden von Super-Erden umkreist, berichten die Forscher um Francesco Pepe. Der Stern HD 20749 besitzt sogar gleich drei Begleiter, die zwischen 2,5 und fünf Erdmassen schwer sind.

Das ultimative Ziel der Planetenjäger besteht darin, einen echten Erdzwilling zu entdecken. ?In den nächsten zehn bis 20 Jahren sollten wir eine erste Liste von sonnenähnlichen Sternen mit potentiell bewohnbaren Planeten haben?, schreiben Mayor und seine Kollegen. Dank der verbesserten Methoden wächst die Zahl der entdeckten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems immer schneller. Aktuell liegt sie bei 669.

Michael Mayor (Universität Genf) et al.: Astronomy & Astrophysics, im Druck Francesco Pepe (Universität Genf) et al.: Astronomy & Astrophysics, im Druck wissenschaft.de – Ute Kehse
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