Bisher gibt es keine Proben aus dem Mondmantel. Die Apollo-Astronauten und die sowjetische Robotermission brachten nur Oberflächengestein mit auf die Erde. Auch stammen einige auf der Erde eingeschlagene Meteoriten vom Mond. Nur eine gesicherte Information über das Mondinnere liegt vor: Vulkanausbrüche auf dem Mond förderten bisweilen eisenreiche Schmelzen an die Oberfläche, die nicht aus der Mondkruste stammen können. Diese ist im Durchschnitt siebzig Kilometer dick ? damit dreimal so mächtig wie die Erdkruste ? und besteht hauptsächlich aus dem Silikatmaterial Feldspat. Über die Struktur des Mondmantels unter der Kruste tappte die Forschung hingegen bisher im Dunkeln.
Nach der Studie stammt Olivin aus dem Inneren des Monds und ist ein Ergebnis der Kraterbildung. Dafür spricht die Tatsache, dass die Kruste im Bereich der Krater mit dreißig bis fünfzig Kilometern deutlich dünner ist als anderswo, schreiben die Wissenschaftler. Beim Einschlag eines Meteoriten dürfte ein Großteil der Kruste an der Aufschlagstelle weggesprengt worden sein. Anschließend wurde der freigelegte Mantel nur im Inneren des Kraters wieder von Lava bedeckt.
Als Alternative könnte das olivinreiche Material aus geringeren Tiefen der unteren Kruste stammen und in geschmolzenem Zustand aufgestiegen sein. Nach einer genaueren Analyse haben die Wissenschaftler diese Variante allerdings ausgeschlossen: Die Zusammensetzung der Gesteine des Kraterrands stimmt nicht mit den Bestandteilen der unteren Kruste überein.