Zumindest wenn alles läuft, wie geplant und die Raumsonde nicht vorher beschädigt wird: In den sogenannten aktiven Zonen von Kometen gasen Wasser, Kohlendioxid und andere leicht flüchtige Substanzen aus und reißen dabei bis zu mehrere Zentimeter große Staubpartikel mit sich, die schwere Schäden an der Sonde verursachen könnten. Zwar können von der Erde aus mit Hilfe von Teleskopen Aufnahmen dieser Zonen gemacht werden, auf denen die Staubfontänen als Strahlen oder Spiralen zu erkennen sind. Diese bilden das Geschehen jedoch nur zweidimensional ab, weshalb sich der Ursprungsort von Staub und Gas nur schlecht bestimmen lässt.
Dieses Problem haben die Max-Planck-Wissenschaftler nun gelöst, indem sie den Kometen während einer gesamten Umdrehungsperiode durch ein Teleskop beobachteten. Aus Veränderungen seiner Leuchtkraft schlossen sie dabei zunächst nur grob auf die aktiven Regionen und verfeinerten diese Ergebnisse dann mit Hilfe eines Computermodells, das zusätzlich physikalische Messgrößen wie die Größe und die Startgeschwindigkeiten der Staubteilchen in die Berechnungen einbezog. Mit Erfolg: Sie testeten das Programm anhand des Kometen Tempel 1, der im Jahr 2005 im Rahmen der NASA-Mission Deep Impact angeflogen worden war, und dessen aktive Zonen die Forscher daher bereits kannten. Die vom Computer errechneten Bereiche stimmten mit diesen Zonen überein.