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Sternenexplosion der Superlative

Astronomie|Physik

Sternenexplosion der Superlative
Ein internationales Team von Astronomen hat eine Sternenexplosion der Superlative beobachtet: Die Supernova zerriss einen Stern, der ursprünglich etwa zweihundertmal so schwer war wie unsere Sonne, in seine Bestandteile. Bei dem Ereignis handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine sogenannte Paarinstabilitäts-Supernova ? einen Typ von Supernova, der von Astrophysikern bisher noch nie sicher beobachtet, jedoch seit langem theoretisch vorhergesagt wurde. berichten die Wissenschaftler um Avishay Gal-Yam vom Weizmann-Institut der Wissenschaft in Rehovot, Israel. Von der Auswertung der Daten des Ereignisses erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entwicklung des frühen Universums.

Auf das helle Aufleuchten der Supernova mit der Bezeichnung “2007bi” waren die Astronomen bereits im April 2007 gestoßen. In den folgenden Monaten sammelten sie weitere Daten des Ereignisses und verfolgten den Verlauf der ausgesandten Strahlung. Die extreme Helligkeit der Explosion und die zeitliche Entwicklung dieses Leuchtens ließ die Forscher darauf schließen, dass der explodierte Stern mit ursprünglich rund zweihundert Sonnenmassen ein Schwergewicht in seiner viele Millionen Lichtjahre von der Erde entfernten Galaxie gewesen sein muss.

Auch sein Ende in der Supernova muss anders abgelaufen sein als das der meisten Sterne, die von einer solchen Explosion in Stücke gerissen werden: Die Messdaten deuten klar auf eine Paarinstabilitäts-Supernova, berichten die Wissenschaftler: Bei einem solchen Ereignis kommt es aufgrund von Paar-Reaktionen von Elektronen und Positronen im Kern des Sterns zu einem rasanten Temperaturanstieg. In dessen Folge explodiert der Stern schließlich komplett, ohne dass im ursprünglichen Zentrum des Himmelskörpers ein Rest übrigbleibt wie bei der Supernova eines leichteren Sterns.

Dass eine solche Paarinstabilitäts-Supernova theoretisch möglich ist, hatten Astrophysiker bereits vorhergesagt. Da jedoch die Zahl von Sternen in der entsprechenden Gewichtsklasse im Universum sehr gering ist, wurden Paarinstabilitäts-Supernovae bisher vor allem als Phänomen des frühen Universums betrachtet, in dem solche schweren Sterne noch häufiger waren. In dieser Frühzeit des Universums könnten die Explosionen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Sternen und Galaxien geleistet haben.

Avishay Gal-Yam (Weizmann-Institut der Wissenschaft, Rehovot, Israel) et al.: Nature, Bd. 462, S. 624 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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