Der 500 Lichtjahre von der Erde entfernte Exoplanet CoRoT-7b hat wohl eine feste Gesteinsstruktur ähnlich wie die Erde. Das schließen Astronomen um Didier Queloz vom Observatorium in Genf aus Messungen dieses sogenannten Exoplaneten ? einem Planeten, der sich außerhalb unseres Sonnensystems befindet. Der Planet hat etwa die Dichte der Erde, konnten die Wissenschaftler anhand der Masse und der Größe des Himmelskörpers errechnen. Daraus schließen die Forscher auch auf eine mit der Erde vergleichbare innere Zusammensetzung. Auch wenn CoRoT-7b damit der Erde ähnelt, dürfte es wohl kaum Leben auf ihm geben: Die Temperaturen an seiner Oberfläche schwanken zwischen minus 200 Grad Celsius und plus 2000 Grad Celsius, teilt die Europäische Südsternwarte ESO in Garching mit.
Die Wissenschaftler des internationalen Astronomenteams stießen bei ihren Messungen, bei denen unter anderem ein in Chile installiertes Teleskop zu Einsatz kam, bei dem Planeten auf eine ganze Reihe weiterer ungewöhnlicher Eigenschaften: So bewegt sich der Himmelskörper mit einer Rekordgeschwindigkeit von 750.000 Kilometern pro Stunde um sein Zentralgestirn. Der Planet ist damit etwa siebenmal schneller als die Erde. Für einen Umlauf um CoRoT-7 benötigt der Exoplanet lediglich rund 20 Stunden. Sein Abstand zum Mutterstern beträgt dabei lediglich 2,5 Millionen Kilometer. Zum Vergleich: Der Merkur, innerster Planet unseres Sonnensystems, ist etwa 23-mal weiter von der Sonne entfernt.
Der geringe Abstand erklärt auch die extrem hohen Temperaturen, die auf der dem Stern zugewandten Seite auftreten. Theoretische Modelle sagen daher voraus, dass sich auf der Oberfläche des Planeten flüssige Lava oder verdampfte Ozeane befinden. „Mit diesen extremen Bedingungen ist der Planet definitiv kein Ort, an dem sich Leben entwickelt“, erkärt Didier Queloz von der ESO.
Auf seinem rasanten Weg um den Mutterstern CoRoT-7 ist der Planet nicht allein: Auf einer etwas weiter entfernten Bahn bewegt sich ein weiterer Planet um das Zentralgestirn. Für eine Umdrehung benötigt dieser Himmelskörper vergleichsweise geruhsame 3 Tage und 17 Stunden.
Didier Queloz ( ESO) et al.: Astronomy and Astrophysics ddp/wissenschaft.de – Ulrich Dewald