Das glaube ich nicht
Kanadische Forscher haben Nordamerikas ältestes Eis entdeckt. In einer Goldmine am Klondike im Yukon-Territorium in Kanada fanden die Forscher um Duane Froese von der Universität von Alberta in Edmonton eine unterirdische Eisschicht, die mindestens 680.000 Jahre alt ist. Dieses Alter ergab die Analyse einer ins Eis eingelagerten Ascheschicht. Das Eis muss damit mehrere Eiszeiten überdauert, aber auch die Warmzeiten dazwischen überstanden haben, in denen es teilweise sogar wärmer war als heute. Möglicherweise tauen die mächtigen Eisbrocken nicht so schnell ab, wie es Berechnungen zum Klimawandel vorhersagen.
Das Eis war schon gegen Ende der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts beim Abbau von Gold freigelegt worden. Doch erst als nach einem heftigen Regen die Schicht vulkanischer Asche zum Vorschein kam, konnte das Alter bestimmt werden. Die Asche ist demnach zwischen 680.000 und 800.000 Jahren alt.
Diese für Klimaforscher überraschende Erkenntnis könnte zum besseren Verständnis über das Verhalten von Dauerfrostboden
bei wärmeren Temperaturen beitragen. Aktuelle Klima-Modelle sagen vorher, dass die globale Erwärmung zu einem starken Abtauen des Dauerfrostbodens führen könnte. Dabei könnten große Mengen an Kohlenstoff freigegeben werden, die momentan im Eis eingeschlossen sind. Der Abbau dieses Kohlenstoffs würde wiederum mit einer Produktion von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen wie Methan einhergehen, die zur Erderwärmung beitragen.
Duane Froese (Johns Hopkins Universität in Edmonton, Canada) et al.: Science, Bd. 321, S. 1648. ddp/wissenschaft.de ? Sonja Römer
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