Die Magmablasen unter dem Vesuv haben sich zwischen dem Ausbruch von Pompeji im Jahr 79 nach Christus und dem Ausbruch von Pollena im Jahr 472 von sieben bis acht Kilometer Tiefe auf drei bis vier Kilometer Tiefe nach oben verschoben, stellten die Forscher fest. Diese Aufwärtsbewegung war auch mit einer Veränderung der Magma-Eigenschaften verbunden: Je flacher die Magmakammern lagen, desto heißer und trockener war das flüssige Gestein. Wenn die Forscher zusätzlich Ausbrüche um 18500 vor Christus und im Jahr 1944 nach Christus in ihre Berechnungen aufnahmen, haben sich die Magmakammern um insgesamt neun bis elf Kilometer nach oben verschoben.
Die Tiefe der Magmakammern beeinflusst die Eigenschaften des Magmas und die Heftigkeit eines Ausbruchs. So enthält dichter unter der Oberfläche liegendes Magma häufig weniger Gase, und Vulkanausbrüche fallen weniger heftig aus. Eine präzise Vorhersage zukünftiger Ausbrüche sei gerade für den Vesuv besonders wichtig, schreiben die Geowissenschaftler. Denn das Gebiet rund um den Berg zählt zu den am dichtesten besiedelten Vulkanregionen der Welt. Daher sei es besonders wichtig, die Tiefe und Bewegung der Magmakammern bei der Vorhersage zukünftiger Erdbeben mit zu berücksichtigen, betonen die Forscher.