Im frühesten untersuchten Zeitraum, um 5.000 bis 500 vor Christus, stiegen die Metallkonzentrationen kaum an, sondern waren hauptsächlich auf natürliche Mineralienvorkommen zurückzuführen, zeigte die Auswertung. Im späten Bronzezeitalter kam es zu einem rapiden Anstieg der Konzentrationen von Kupfer, Zinn und Blei. Diese Metalle werden zur Herstellung von Bronze genutzt. Aus dieser Metalllegierung wiederum wurden zu jener Zeit Waffen hergestellt, aber auch Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Kessel.
Der starke Anstieg der Konzentration dieser Metalle ist auf die Häufung kriegerischer Auseinandersetzungen in der auch als Zeit der Streitenden Reiche bekannten Epoche zurückzuführen, in der eine Vielzahl von chinesischen Kleinstaaten gegeneinander kämpfte. Auf diesen Zeitraum folgt eine Phase mit geringem Anstieg der Metallkonzentrationen, da in dieser Ära Porzellan eine weit wichtigere Rolle spielte. Kriege und Veränderungen des Klimas, die die Menschen aus diesem Gebiet abwandern ließ, führten immer wieder zu einem Auf und Ab der Metallkonzentrationen auf dem Grund des Sees.
Der Lianghi-See bot sich besonders gut für diese Art von Untersuchung an, weil er weitgehend von der Verschmutzung durch Abwasser in den letzten Jahrzehnten verschont geblieben ist. Anhand der gewonnenen Daten lässt sich der menschliche Einfluss auf das Ökosystem See besonders gut nachvollziehen, erklären die Wissenschaftler.