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Heißer Weltrekord am Meeresgrund

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Heißer Weltrekord am Meeresgrund
In der Mitte des Atlantiks hat ein Wissenschaftlerteam auf dem deutschen Forschungsschiff Meteor eine rekordverdächtige Tiefseequelle entdeckt: Aus den Schloten eines neuentdeckten Schwarzen Rauchers etwas südlich des Äquators strömt 407 Grad Celsius heißes Wasser, gab die International University Bremen bekannt.

Der bisherige Rekordhalter unter den Schwarzen Rauchern lag im Pazifik und stößt 402 Grad heißes Wasser aus. Am Mittelatlantischen Rücken, wo die neue Höllenquelle entdeckt wurde, lag der Hitzerekord bislang bei 350 Grad Celsius.

„Die Erhöhung des Temperaturweltrekords um nur fünf Grad mag auf den ersten Blick unerheblich scheinen, sie hat jedoch erhebliche Konsequenzen“, sagt die Fahrtleiterin Andrea Koschinsky aus Bremen. 407 Grad Celsius sei eine „magische“ Temperatur für Meerwasser. Bei dem Druck, der in 3.000 Metern Wassertiefe herrscht, gehe das Meerwasser bei dieser Temperatur in einen so genannten überkritischen Zustand über: Es liegt nicht mehr als Flüssigkeit vor, sondern befindet sich in einem Zwischenzustand zwischen flüssig und gasförmig.

Überkritisches Wasser kann leichter Metalle aus den umliegenden Gesteinen lösen als gewöhnliches Wasser. Aus dem Schwarzen Raucher treten deshalb superheiße Lösungen mit einer ungewöhnlichen chemischen Zusammensetzung aus, erläutert die Forscherin.

Nach Meinung des Kieler Geologen Colin Devey weist die ungewöhnlich hohe Temperatur darauf hin, dass die vulkanische Aktivität in dem untersuchten Gebiet noch relativ jung ist. Darauf deutet auch frische Lava am Meeresboden hin. Trotz der hohen Temperaturen ist die ultraheiße Quelle eine Oase des Lebens, fanden die Forscher mithilfe zweier Unterwasserroboter heraus. Das Thermalwasser liefert Nährstoffe wie Methan, Wasserstoff und Schwefelwasserstoff, die ein exotisches Leben fernab der Sonne in den Tiefen des dunklen Ozeans ermöglichen.

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