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Gletscherschwund in Afrika

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Gletscherschwund in Afrika
Auch die Gletscher im afrikanischen Ruwenzori-Massiv an der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo werden in den nächsten zwanzig Jahren verschwinden. Das sagen Wissenschaftler aus Großbritannien und Uganda. Damit wird der gesamte Tropengürtel des afrikanischen Kontinents eisfrei sein, nachdem auch beim Kilimandscharo und beim Mount Kenia eine Abschmelzung aller Eismassen erwartet wird. Verantwortlich dafür ist eine Erwärmung des Klimas, schreiben die Wissenschafter um Richard Taylor vom University College in London.

Der bei den Einheimischen als „Regenmacher“ bekannte Ruwenzori ist das dritthöchste Bergmassiv Afrikas. Das von dichten Regenwäldern bedeckte Massiv liegt nur wenige Kilometer nördlich des Äquators und wurde bereits vor fast zweitausend Jahren auf den Landkarten des griechischen Gelehrten und Geographen Ptolemäus als „Mondgebirge“ erwähnt. Vor hundert Jahren, als die Gletscher des Massivs erstmals erforscht wurden, bedeckten noch etwa 6,5 Quadratkilometer Eis das Massiv. Heute ist davon nur noch etwa ein halber Quadratkilometer übrig, fanden die Forscher anhand von Feldstudien und Satellitendaten heraus. Dabei hat sich die Eisfläche allein zwischen 1987 und 2003 halbiert.

Die Wissenschaftler rechnen damit, dass die Ruwenzori-Gletscher in spätestens zwanzig Jahren ganz verschwunden sein werden. Ein ähnliches Schicksal haben Forscher bereits dem Eis auf dem höchsten Berg Afrikas, dem Kilimandscharo, vorhergesagt. Dieser Gletscherschwund sei ein deutliches Signal für die Klimaveränderung in diesem Teil der Tropen, erklärt Tayler. Die Forscher führen das Phänomen auf die in den vergangenen Jahrzehnten gestiegenen Temperaturen zurück. So gebe es klare Hinweise auf eine Erhöhung der Lufttemperatur im Ruwenzori-Massiv seit 1960, schreiben die Wissenschaftler. Ob mit dem Anstieg auch eine Veränderung der Niederschlagsmengen in diesem Teil Afrikas einhergeht, sei noch offen.

Richard Taylor ( University College, London) et al.: Geophysical Research Letters, Bd. 33, Nr. 10 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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