Bisherige Forschungsergebnisse deuteten darauf hin, dass die Kohlendioxid-Werte in dieser Periode stark fluktuierten und Spitzenwerte vom siebenfachen des heutigen Wertes erreichten. Als Ursache für den drastischen Anstieg gilt heftiger Vulkanismus in Indonesien.
Haworth und seine Kollegen berichten jetzt jedoch, dass die Kohlendioxid-Konzentration nur wenig schwankte und wesentlich niedriger lag als bisherige Forschungsergebnisse vermuten ließen: Zu Beginn der untersuchten Perioden lagen die Werte zwischen 560 und 960 ppm (Teile pro Million), am Ende des Untersuchungszeitraums lagen sie bei 600 bis 1200 ppm. Zum Vergleich: Heute beträgt die CO2-Konzentration 370 ppm. Allerdings rechnen Klimaforscher damit, dass die Kohlendioxid-Konzentration noch in diesem Jahrhundert auf 500 bis 1200 ppm ansteigt. Damit liefert das Kreide-Klima womöglich ein Bild davon, was die Erde in den nächsten hundert Jahren erwartet.
Matthew Haworth et al.: „Mid-Cretaceous pCO2 based on stomata of the extinct conifer Pseudofrenelopsis (Cheirolepidiaceae)“, Geology: Bd. 33, Nr. 9, S. 749?752