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Das Geheimnis des Fuji

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Das Geheimnis des Fuji
3776 Meter hoch erhebt sich der Vulkangipfel des Bergs Fuji auf der japanischen Insel Honshu. Lange stellte dieses Wahrzeichen Japans Geophysiker vor ein Rätsel: Für seine Lage ist dieser Berg, der sich aus insgesamt drei Vulkanen – Komitake, Ko-Fuji und Shin Fuji – bildete, zu hoch, zu mächtig und zu aktiv. Wissenschaftler der Universität Kyoto glauben nun, in einer tief liegenden Erdspalte unter dem Fuji die Ursache für die Ehrfurcht einflößende Größe entdeckt zu haben. Über ihre Theorie berichten sie in der Fachzeitschrift „Geophysical Research Letters“ (Vol. 31, L09603, doi:10.1029/2004GL019477).

Mit Vulkanen und Erdbeben leben die Japaner seit eh und je. Denn ihre Inseln liegen genau über einer tektonischen Plattengrenze. Der gesamte japanische Inselbogen hat so seinen Ursprung in der philippinischen Platte, die in einer ausgeprägten Subduktionszone unter die kontinentale Platte im Osten Asiens abtaucht. Dabei schmilzt das Gestein auf und gelangt über aktiven Vulkanismus an die Oberfläche, bildet Inseln und Vulkane wie den Berg Fuji. Doch mit 10000 Kubikkilometern pro 100.000 Jahre wird der Fuji mit einem Vielfachen an Material versorgt, als die abtauchenden und schmelzenden Platten eigentlich liefern könnten. Koki Aizawa und Kollegen wollen nun einen gewaltigen Riss innerhalb dieser Subduktionszone ausgemacht haben, durch den direkt Magmamassen aus den deutlich tiefer liegenden Erdmantel zur Oberfläche gelangen kann.

Einen Beleg für diese Theorie finden die Forscher in der Gesteinsart auf dem Berg Fuji. Die erstarrten Massen erinnern in ihrer Zusammensetzung eher an Gesteinsmaterial, wie es an den mittelozeanischen Rücken ununterbrochen austritt. Auch diese Magmamassen haben ihren Ursprung im tiefer gelegenen Erdmantel. Die Ursache für diese ungewöhnliche Erdspalte vermuten sie in einer zwei Millionen Jahre zurückliegenden Kollision zweier nahe gelegender kontinentalen Platten. Damit meint Aizawa auch die für Japan ungewöhnliche Aktivität des Fuji erklären zu können. Unter Experten wird der Vulkan, der mit seinem 600 Meter messenden Krater 1707 zum letzten Mal ausbrach, als schlafend eingestuft. Wann er wieder aktiv werden könnte, mag jedoch keiner vorauszusagen.

Jan Oliver Löfken
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