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Ein Unglück kommt selten allein

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Ein Unglück kommt selten allein
Die wirklich schlimmen Massensterben der Erdgeschichte, so glauben Geologen von der University of Leicester, wurden durch zwei gleichzeitige Katastrophen ausgelöst: Ein Meteoriteneinschlag alleine genügt ihrer Meinung nach nicht, um die Flora und Fauna auf der Erde nachhaltig zu dezimieren. Erst in Kombination mit gewaltigen Vulkanausbrüchen kann es zu einem Massensterben wie vor 65 Millionen Jahren am Ende der Kreidezeit kommen, schreiben Rosalind White und Andrew Saunders in der Fachzeitschrift „Lithos“.

Die Forscher fanden heraus, dass sich sowohl Meteoriteneinschläge als auch gewaltige Vulkanausbrüche in der Erdgeschichte häufiger ereigneten als Massensterben. Daraus schließen sie, dass eine dieser Katastrophen alleine nicht ausreicht, um die Erde so stark zu verwüsten, dass der größte Teil der Biosphäre vernichtet wird. Die statistische Analyse der Forscher zeigt, dass beide Ereignisse während der letzten 300 Millionen Jahre mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit durchaus dreimal gleichzeitig eintreten konnten. Die Theorie einiger anderer Forscher, Meteoriteneinschläge hätten die Vulkanausbrüche ausgelöst, seien daher unbegründet.

In den vergangenen 300 Millionen Jahren gab es drei einschneidende Massensterben auf der Erde. Vor 250 Millionen Jahren, am Ende des Erdzeitalters Perm, starben 90 Prozent aller Tierarten im Meer und an Land aus, darunter die asselähnlichen Trilobiten, die im Erdaltertum zu den häufigsten Tieren gehört hatten. Am Ende der nachfolgenden Trias, vor 200 Millionen Jahren, wurden ebenfalls zahlreiche Tierarten ausgelöscht. Vor 65 Millionen Jahren, an der Wende von der Kreidezeit zum Tertiär, starben neben sämtlichen Dinosauriern, Flugsauriern und Fischsauriern zum Beispiel auch die Ammoniten aus, Verwandte der Tintenfische mit einem spiralförmigen Haus.

Bei den Katastrophen am Ende des Perm und am Ende der Kreidezeit kam es nachweislich zu gewaltigen Vulkanausbrüchen, die mehrere Millionen Jahre lang anhielten. Dabei bildeten sich in Sibirien beziehungsweise Indien mehrere Kilometer dicke Schichten so genannter Flutbasalte, die eine Fläche so groß wie Frankreich überdecken.

Das Schicksal der Dinosaurier besiegelte außerdem ein zehn Kilometer großer Meteorit, der vor Mexiko ins Meer stürzte. Nun Woche berichteten Forscher im Journal Science, dass sich die Hinweise auf einen Meteoriteneinschlag am Ende des Perm ebenfalls häufen. Vor der Küste Australiens wurde ein Krater mit dem richtigen Alter und der richtigen Größe entdeckt.

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Ute Kehse
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