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Uralter Lochfraß

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Uralter Lochfraß
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Röhrenstrukturen in der Kissenlava des Barberton Greenstone Belt in Südafrika (Quelle: Science)
Mikroben haben sich vor fast 3,5 Milliarden Jahren auf dem Meeresboden in abkühlende Lava hineingefressen. Die Bohrlöcher dieser Mikroorganismen entdeckten norwegische Wissenschaftler nun in Südafrika. Bislang waren solche Lebensspuren nur aus späteren Epochen der Erdgeschichte bekannt. Über die Entdeckung berichten Harald Furnes von der Universität Bergen und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Science (Bd. 303, S. 578).

Die Wissenschaftler untersuchten glasiges vulkanisches Gestein im so genannten Barberton Greenstone Belt im Nordosten Südafrikas. In diesem Lavagestein, das in Anlehnung an seine flauschige Gestalt auch Kissenlava genannt wird, fanden die Wissenschaftler dichte Ansammlungen von winzigen Röhrchen. Diese besitzen einen durchschnittlichen Durchmesser von vier tausendstel Millimetern und sind bis zu 0,2 Millimeter lang. Sie legen laut Furnes die Vermutung nahe, dass bereits in der Frühgeschichte des Lebens in den Ozeanen eine rege mikrobielle Aktivität herrschte. In den gut erhaltenen Röhrchen fanden die Forscher Spuren von Kohlenstoff. Dies könnten die Überreste von organischem Material sein, das die Mikroben zurückließen, als sie sich ihren Weg durch die Lavaschichten ätzten.

In früheren Studien hatten Wissenschaftler bereits von Mikroben berichtet, die sich allerdings in geologisch sehr viel jüngere Lavaschichten hineingebohrt hatten. Dabei hinterließen die Organismen neben charakteristischen Löchern auch organisches und genetisches Material. Ähnliche Vorgänge hätten sich bereits vor fast 3,5 Milliarden Jahren abgespielt, schließt Furnes aus seiner Entdeckung.

ddp/bdw ? Oliver Schmid
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