Besonders verheerend könnten sich Methanausbrüche vor 250 Millionen Jahren ausgewirkt haben. Am Ende des Erdzeitalters Perm fand wahrscheinlich wenig Austausch zwischen den gut belüfteten oberen Wasserschichten der Meere und tieferen Schichten statt. In der Tiefe herrschte daher, anders als heute, Sauerstoffmangel. Durch den hohen Wasserdruck lösten sich gewaltige Methanmengen im Ozeanwasser.
Eine geringfügige Störung wie etwa ein kleiner Meteoriteneinschlag, so schreibt Ryskin, könnte ausgereicht haben, Tiefenwasser an die Oberfläche zu befördern, wo das Methan sofort hervorblubberte. Danach wäre die Umwälzung der Wassermassen nicht mehr zu stoppen gewesen: Das unterste, methanreiche Wasser wurde zuoberst gekehrt und gab das gefangene Gas in verheerenden Explosionen frei.
„Die Meere könnten problemlos so viel Methan angesammelt haben, wie es der Explosionskraft der 10.000-fachen Gewalt der gesamten auf der Erde vorhandenen Nuklearwaffen entspricht“, argumentiert Ryskin. „Das würde eine hohe Mortalität verursachen.“ Tatsächlich starben am Ende des Perm Schätzungen zufolge 90 Prozent aller im Meer lebenden Arten und 70 Prozent der Landbewohner aus. Es war das größte Massensterben der Erdgeschichte.