Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Forscher erklären romantische Sonnenuntergänge

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Forscher erklären romantische Sonnenuntergänge
Für Verliebte ist es eine der schönsten Beschäftigungen, die wundersamen Farb- und Formenspiele der untergehenden Sonne zu beobachten. Mit der Romantik räumen Zoltan Néda und Sandor Volkán jetzt auf: Die beiden Forscher von der rumänischen Babes-Bolyai Universität haben detailliert analysiert, wieso der Sonnenball sich oft so merkwürdig verzerrt, wenn er sich dem Horizont nähert.

Wie die Forscher in einem Vorabdruck ihrer Studie berichten, wird die Form der Sonne verzerrt, weil die Lichtstrahlen in den verschiedenen Atmosphärenschichten abgelenkt werden. Je tiefer sie sinkt, desto stärker werden die Strahlen abgelenkt und aus dem runden Ball wird eine abgeplattete Ellipse.

Diese altbekannte Tatsache haben Néda und Volkán jetzt erstmals mit Hilfe von Computersimulationen untersucht. Sie stellten fest, dass die Sonne um so stärker verzerrt wird, je höher sich der Betrachter befindet: Im Gebirge oder im Flugzeug erscheint der Glutball flacher als auf Meereshöhe. Noch extremer wird es im Space Shuttle: Für Astronauten sehen die auf- oder untergehende Sonne und der Mond im Extremfall wie ein Würstchen aus. Auch hoher Luftdruck und kalte Temperaturen begünstigen extreme Verzerrungen, weil die Luft die Sonnenstrahlen dann stärker ablenkt.

Die Forscher belegen ihre theoretischen Überlegungen durch faszinierende Bilder von Sonnenauf- und untergängen, die sie zum Teil im Internet zusammensuchten und auf einer eigenen Web-Seite präsentieren. Dort kann auch ein Simulationsprogramm heruntergeladen werden.

Des weiteren erklären die beiden Forscher ein Phänomen namens “green flash”: Piloten berichten, dass nach dem Untergang der Sonne oft noch ein grüner Blitz zu sehen sei. Néda und Volkán erklären dies dadurch, dass Licht um so stärker gebeugt wird, je höher die Frequenz ist. Blaues und violettes Licht werden beim Sonnenuntergang in der Atmosphäre so stark gestreut, dass sie den Beobachter nicht mehr erreichen. Grünes Licht wird daher am stärksten gebeugt und ist das letzte, was ein Beobachter von der Sonne wahrnehmen kann. Der “grüne Blitz” ist am häufigsten unter solchen Bedingungen zu sehen, bei denen die Sonne sich am stärksten verzerrt, oder auch unter ungewöhnlichen Atmosphären-Bedingungen, wenn etwa auch Fata Morganas auftreten.

Anzeige
Ute Kehse
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Bei|la|dung  〈f. 20〉 1 zusätzliche, weitere Ladung 2 〈Rechtsw.〉 Zuziehung Dritter zu einem Prozess, an dem sie rechtl. interessiert sind … mehr

Di|me|re(s)  〈n. 31; Chem.〉 Polymeres aus zwei Grundmolekülen; oV Dimer … mehr

Luft|geist  〈m. 2; Myth.〉 körperloser, in der Luft lebender Geist, luftiges Wesen; Sy Sylphe … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige