Der tiefere, schlauchförmige Teil des Plumes ist mit den Daten von Wolfe und ihren Kollegen nicht zu erkennen, da sie nur ein Netz von Erdbebenstationen auf Island selbst verwendeten. Andere Modelle vom Innern der ganzen Erde deuten allerdings darauf hin, dass an der Grenze zwischen Erdmantel und Erdkern unter Island eine Stelle mit besonders heissem Material liegt – möglicherweise die Basis des Plumes.
Das ungewöhnliche an dem isländischen „Hotspot“ ist seine Lage an der Grenze zwischen zwei Erdplatten: Island liegt direkt auf dem mittelatlantischen Rücken, einem riesigen Unterwassergebirge, entlang dessen sich Europa und Amerika um zwei Zentimeter pro Jahr auseinanderschieben. Dabei quillt ebenfalls Magma aus dem Erdmantel an die Oberfläche. Das heisse, aufquellende Gestein aus dem Island-Plume wölbt die Erdkruste noch weiter nach oben, so dass Island als Insel über Wasser liegt. Das Gestein unterscheidet sich auch chemisch von gewöhnlichem Ozeanboden, so dass eine andere Quelle wahrscheinlich ist.