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Asteroid ließ Erdmantel unter Chicxulub-Krater um einen Kilometer nach oben schnellen

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Asteroid ließ Erdmantel unter Chicxulub-Krater um einen Kilometer nach oben schnellen
Der rund 15 Kilometer große Asteroid, der vor 65 Millionen Jahren vor der Nordküste der Yucatan-Halbinsel einschlug, schleuderte die obersten 10 Kilometer der Erdkruste weg und drückte die Erdkruste um weitere 20 Kilometer nach unten. Einige Minuten danach war das nach unten gedrückte Gesteinsmaterial wieder “hochgefedert”. Die Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel ist dabei unter dem Zentrum des Kraters um einen Kilometer über die Durchschnittstiefe angehoben worden. Das berichtet Jay Melosh von der Universität von Arizona im Fachmagazin Nature (Bd. 414, S. 861).

Der Asteroid, der für das Massenartensterben vor 65 Millionen Jahren verantwortlich gemacht wird, schlug einen 100 Kilometer großen und 30 Kilometer tiefen Krater. Doch wenige Minuten nach dem Einschlag war der nach dem heutigen Dorf Chicxulub benannte Krater nur noch 10 Kilometer tief, weil das nach unten gedrückte Material wieder hochfederte. Das zeigen Computersimulationen.

Gail Christeson von der Universität von Texas in Austin und ihre Kollegen haben jetzt mittels seismologischer Messungen festgestellt, dass unter dem Zentrum des Kraters die Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel (nach dem kroatischen Seismologen Andrija Mohorovicic “Moho” genannt) um einen Kilometer angehoben ist. Die durchschnittliche Tiefe der Moho beträgt unter dem Krater 34 Kilometer. In einer Entfernung von rund 35 Kilometer vom Zentrum sinkt die Moho dagegen auf 1,5 Kilometer unter ihren Durchschnittswert ab.

Außerdem fanden die Wissenschaftler in der Nähe der Oberfläche des Kraters, der unter einer ein Kilometer dicken Sedimentschicht begraben liegt, eine ebenfalls ein Kilometer dicke Schicht, in der die seismischen Wellen sich verlangsamen. Diese Schicht besteht wahrscheinlich aus einer “schaumigen”, wieder erstarrten Gesteinsschmelze.

Axel Tillemans
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