Der Columbia-Gletscher in Alaska wird sich in den kommenden zehn Jahren um mehr als 15 Kilometer zurückziehen und dabei einen neuen Fjord an der Südküste des amerikanischen Bundesstaats zurücklassen. Das berichtete der Geophysiker Mark Meier am Dienstag beim Herbstreffen der Geophysikalischen Vereinigung in San Francisco.
Floss der einst rund siebzig Kilometer lange Gletscher 1977 noch mit einer Geschwindigkeit von zwei Kilometern im Jahr dahin, hat er seine Geschwindigkeit bis heute mit 8,8 Kilometern pro Jahr mehr als vervierfacht. Das entspricht 24 Metern pro Tag. Die Gletscherzunge ist in diesem Zeitraum kürzer und dünner geworden, und von ihr brechen in viel kürzeren Abständen Eisblöcke ins Meer. Dies beschleunige den Gletscherfluss weiter, so Meier: „Je schneller der Gletscher kalbt, desto schneller fließt das Eis nach“.
Dadurch verliere der Gletscher immer mehr an Masse. Wenn seine Vorhersagen stimmen und sich die Eismassen weiter zurückziehen, wird sich an Stelle des Gletschers einmal ein Fjord ins Land ziehen, schätzt Meier. Bis jetzt reicht die Gletscherzunge noch bis zu dreihundert Meter unter den Meeresspiegel.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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