Dagegen gehen D.F. Hollenbach vom Oak Ridge National Laboratory und sein Kollege J.M. Herndon davon aus, dass die Umkehrungen durch ein vorübergehendes Versiegen der Energiequelle verursacht werden. Sie glauben, dass sich im Erdkern ein natürlicher Brutreaktor gebildet hat, der in unregelmäßigen Abständen ins Stocken gerät.
Ihrer Theorie zufolge sind schwere radioaktive Elemente wie Uran oder Thorium durch die Gravitation in der Mitte der Erde so stark konzentriert worden, dass sie die zur Kernspaltung erforderliche kritische Masse erreichen. Die aus der Spaltung entstehenden Elemente „verwässern“ nun zunächst die Konzentration des Brennmaterials, so dass die kritische Masse eventuell wieder unterschritten wird. Andererseits sind diese Elemente aber leichter als Uran und Thorium, so dass sie nach oben gedrängt werden und in der Mitte des Kerns die Konzentration von Uran und Thorium wieder zunimmt.
Dieses Wechselspiel führt in unregelmäßigen Abständen zu einem An- und Abschalten der Kernreaktion. Ob das wieder aufgebaute Magnetfeld seine Richtung dabei geändert oder beibehalten hat, ist den beiden Forschern zufolge Zufall.