Geologen können von Diamanten viel über den inneren Aufbau der Erde erfahren. Catherine McCammon von der Universität Bayreuth berichtet im Fachmagazin Science über die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse. Die wichtigste: Die Grenze zwischen unterem und oberem Erdmantel existiert und sie ist durchlässig.
Die hauptsächlich aus
Kohlenstoff bestehenden
Diamanten enthalten oft winzige Einschlüsse der verschiedensten Mineralien. Die Untersuchung dieser Mineralien liefert den Geologen Informationen über die Entstehung der Diamanten. So ist beispielsweise der
Nickelgehalt des Minerals
Enstatit um etwa das zehnfache niedriger, wenn es aus dem unteren Erdmantel stammt. Dagegen ist die
Aluminiumkonzentration in
Perovskit-Einschlüssen umso höher, je tiefer es gebildet wurde.
Aus den Untersuchungen der Diamanten schließen die Geologen heute, dass in einer Tiefe von 660 Kilometern tatsächlich eine Grenze existiert, die auch schon aufgrund der Auswertung von Erdbebenwellen vorhergesagt wurde. Diese Grenze ist zwar durchlässig, aber die unterschiedliche chemische Zusammensetzung von oberem und unterem Mantel ist trotz einer begrenzten Durchmischung erhalten geblieben.
Axel Tillemans