Die Evolution von Kräutern und Bäumen mit tiefreichendem Wurzelsystem vor etwa 380 Millionen Jahren hat die Erdoberfläche und das Weltklima dramatisch verändert, so ein US-Forscher. Demnach fanden die ersten Bäume ungeheure Nährstoffmengen vor, entzogen der Atmosphäre hohe Kohlendioxidmengen (CO2) und schufen eine Atmosphäre mit viel höherem Sauerstoffgehalt als heute.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Kontinente lediglich mit Algen und Moosen bedeckt gewesen, sagt Robert Berner von der
Yale University. Auf einer Tagung der
Geological Society of London (GSL) und der
Geological Society of America (GSA) hat er seine Forschungsergebnisse vorgestellt. Die tiefwurzelnden Bäume entzogen der Erdrinde Nährstoffe wie Magnesium und Kalzium, die wiederum mit dem CO2 zusammen kalkreiche Verbindungen eingingen und sich in Meeressedimenten ablagerten.
Ein weiterer Grund für die CO2-Abnahme war die Fixierung im Holz: Denn dieser organische Kohlenstoff entwich zu großen Teilen dem Kohlenstoffkreislauf, weil er sich in Sedimenten – den späteren Kohlelagerstätten – ablagerte. Die nun Sauerstoffreiche Luft führte zur Evolution viel größerer Insekten als wir sie heute finden, da der Sauerstoff schneller in ihren Körper diffundieren konnte. Letztlich, so Berner, führte dann die CO2-Abnahme über den reduzierten Treibhauseffekt zu einer Abkühlung der Erdatmosphäre und dann zu den Eiszeiten.
Frieder Graef