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Rätsel um Vulkangestein gelöst

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Rätsel um Vulkangestein gelöst
Zusammen mit russischen und amerikanischen Kollegen hat der deutsche Geochemiker Gerhard Wörner von der Universität Göttingen eine Erklärung für die ungewöhnliche geochemische Zusammensetzung des Lavagesteins Adakit gefunden. Ihre Ergebnisse präsentieren die Forscher in der Fachzeitschrift Nature.

Adakit ist ein vulkanisches Gestein, dass erstmals vor zwei Jahrzehnten auf der Aleuten-Insel Adak entdeckt wurde, aber mittlerweile auch aus anderen Vulkangebieten rund um die Pazifischen Kontinentalplatte bekannt ist.

Die Geowissenschaftler führten ihre Untersuchungen an Gestein auf der russischen Halbinsel Kamtschatka durch. In Kamtschatka schiebt sich die Pazifische Kontinentalplatte unter die Eurasische Platte, ein Vorgang der als Subduktion bezeichnet wird. Das hat zur Folge, dass Asien und Nordamerika langsam zusammenrücken.

Die abgetauchte „nasse“ Platte gibt aufgrund der Hitze und des Druckes, denen sie ausgesetzt ist, Wasser ab. Gemäß der Standardtheorie reicht die Temperatur aber nicht aus, um das Gestein der abtauchenden Platte zum Schmelzen zu bringen. Das Wasser dringt dann in das darüber liegende Mantelgestein ein, wodurch dessen Schmelztemperatur herabgesetzt wird. Das daraus resultierende Magma steigt empor und erstarrt an der Erdoberfläche zu dunklem Basalt, dem Gestein das viele Vulkane aufbaut.

Geochemische Analysen der Gesteine aus Kamtschatka deuten darauf hin, dass Adakit aus einem Magma hervorging, dass durch das zumindest teilweise Aufschmelzen der abtauchenden Platte entstand. „Es ist eine Art von Verunreinigung oder Mischung aus Mantelgestein und Gestein der abtauchenden Platte“, erklärt Jonathan Lees von der Universität von North Carolina in Chapel Hill.

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Die zusätzlichen Beimischungen im Adakit erklärt Lees so: „Da, wo die Aleuten und Kamtschatka zusammentreffen, scheint ein gewaltiger Riss in der abtauchenden Platte zu sein, an dem Material der Platte abgehobelt und von dem Mantel aufgenommen wird. Überall wo das passiert – wie beispielsweise auch in Kalifornien – finden wir diese ungewöhnlichen Gesteine in der Nähe von Vulkanen.“

Axel Tillemans

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