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Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika leitete Eiszeitalter ein

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika leitete Eiszeitalter ein

Seit 900.000 Jahren wechseln sich auf unserer Erde Eiszeiten und Wärmeperioden im 100.000-Jahre-Takt ab. Wie die Erde von einer lang andauernden Wärmeperiode in diesen Eiszeittakt hineingeraten ist, haben Wissenschaftler auf dem Forschungsschiff JOIDES Resolution vor der Küste Namibias untersucht, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science.

Vor Namibias Küste fließt die vom Kap der Guten Hoffnung kommende Benguela-Meeresströmung nordwärts. Hier haben die Forscher dem Meeresboden einen 200 Meter langen Bohrkern entnommen. Die in diesem Kern enthaltenen Sedimentablagerungen repräsentieren den Zeitraum von vor 4,6 Millionen Jahren bis vor 100.000 Jahren. Die Forscher können darin ähnlich wie in den Jahresringen von Bäumen das Klima vergangener Zeiten ablesen.

“Der Kern zeigt uns, dass es Klimaphasen von einigen Jahrhunderttausenden Dauer gab, in denen die regionalen Temperaturen jeweils sprunghaft sanken”, erläutert der Leiter der Expedition Prof. Gerold Wefer von der Universität Bremen. Insgesamt sanken die Temperaturen in den letzten 3,2 Millionen Jahren um 10 Grad Celsius.

Eine der Ursachen für den Klimaumschwung, der sich weltweit nachweisen lässt, war die Kontinentaldrift. Vor 4 Millionen Jahren waren Nord- und Südamerika noch nicht durch eine Landbrücke verbunden. Nachdem der Panama-Seeweg sich geschlossen hatte, mussten sich die Meeresströmungen einen neuen Weg suchen. Es entstand der Golfstrom. Der bringt zwar uns in Europa Wärme, insgesamt leitete er aber die Drift ins Eiszeitalter ein.

Im Nordatlantik sinkt das abgekühlte Wasser des Golfstroms in die Tiefe und nimmt dabei aus der Atmosphäre gelöstes Kohlendioxid mit. Weniger Kohlendioxid in der Atmosphäre bedeutet aber ein kühleres Klima.

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Vor Namibias Küste gab es Änderungen in umgekehrter Richtung. “In unserem Untersuchungsgebiet wehten die Passatwinde jetzt viel kräftiger als zuvor. Deshalb wurde aus Tiefen um die 200 Meter mehr kühles, nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche gepumpt”, erklärt Wefer. In diesem nähstoffreichen Wasser blühten die Meeresalgen auf und entzogen ihrerseits der Atmosphäre weiteres Kohlendioxid, was die Abkühlung weiter verstärkte. “Einmal in Gang gesetzt, kam der Abkühlungstrend aus sich selbst heraus erst so richtig in Schwung.”

Axel Tillemans
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