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Der älteste Meteoriteneinschlag der Welt

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Der älteste Meteoriteneinschlag der Welt
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Der bislang älteste Zeuge von Meteoriteneinschlägen: der vor etwa 2 Milliarden Jahren entstandene Vredefort-Krater in Südafrika. Bild: NASA
Bislang galten Spuren von Meteoriteneinschlägen aus der Kindheit der Erde als längst verschwunden. Nach drei Jahre währender Detektivarbeit konnte nun jedoch ein internationales Forscherteam im Westen Grönlands einen drei Milliarden Jahre alten Krater nachweisen ? der damit fast eine Milliarde Jahre älter ist als der Vredefort-Krater in Südafrika, der bislang als Senior galt.

?Es war wie bei Ermittlungen von Sherlock Holmes?, erzählt Iain McDonald von der University of Cardiff von der langwierigen akribischen Spurensuche seines Teams. ?Wir konnten alle anderen landschaftsformenden Prozesse ausschließen. Das einzige, was als Ursache für die gefundenen Spuren dann noch in Frage kam, ist ein gigantischer Krater.? Auf 100 Kilometer schätzen die Wissenschaftler seinen Durchmesser.

Dass die Erde bereits vor drei bis vier Milliarden Jahren von Asteroiden getroffen wurde, ist keine Überraschung. Denn auch die ältesten Krater auf dem Mond sind zu dieser Zeit entstanden. Da die Erde eine größere Masse und damit auch eine größere Anziehungskraft hat, wäre es verwunderlich, wenn sie weniger Asteroiden und Kometen abbekommen hätte als ihr viel kleinerer Trabant. Tektonische Prozesse und Erosion haben jedoch alle oberflächlichen Spuren dieser Einschläge verwischt, waren Forscher bisher überzeugt.

Tatsächlich fand McDonalds Team bei Maniitsoq im Westen Grönlands keinen für solche Einschläge typischen schüsselförmigen Krater, da seit der Kollision mindestens 25 Kilometer Gesteinsmaterial abgetragen wurden. Und dennoch hinterließ der Einschlag Spuren: Die durch den Meteoriten ausgelöste Druckwelle sorgte für feinste Verformungen in der Erdkruste, die bis heute erkennbar sind. ?Das bedeutet, dass wir die Folgen von Einschlägen auf der Erde fast eine Milliarde Jahre weiter zurückverfolgen können als bisher?, resümiert McDonald. Der bislang älteste bekannte Zeuge eines Meteoriteneinschlags ist der Vredefort-Krater in Südafrika.

Die Wissenschaftler hoffen, mit ihrer Methode künftig noch mehr solcher Einschläge zu finden, um eventuell neue Quellen für Nickel und Platin zu erschließen. Von den bislang bekannten 180 Kratern enthalten 30 Prozent Rohstoffe wie Mineralien, Erdöl und Erdgas.

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Iain McDonald (Cardiff University) et al.: Earth and Planetary Science Letters, doi: 10.1016/j.epsl.2012.04.026 © wissenschaft.de ? Marion Martin
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