Dass die Erde bereits vor drei bis vier Milliarden Jahren von Asteroiden getroffen wurde, ist keine Überraschung. Denn auch die ältesten Krater auf dem Mond sind zu dieser Zeit entstanden. Da die Erde eine größere Masse und damit auch eine größere Anziehungskraft hat, wäre es verwunderlich, wenn sie weniger Asteroiden und Kometen abbekommen hätte als ihr viel kleinerer Trabant. Tektonische Prozesse und Erosion haben jedoch alle oberflächlichen Spuren dieser Einschläge verwischt, waren Forscher bisher überzeugt.
Tatsächlich fand McDonalds Team bei Maniitsoq im Westen Grönlands keinen für solche Einschläge typischen schüsselförmigen Krater, da seit der Kollision mindestens 25 Kilometer Gesteinsmaterial abgetragen wurden. Und dennoch hinterließ der Einschlag Spuren: Die durch den Meteoriten ausgelöste Druckwelle sorgte für feinste Verformungen in der Erdkruste, die bis heute erkennbar sind. ?Das bedeutet, dass wir die Folgen von Einschlägen auf der Erde fast eine Milliarde Jahre weiter zurückverfolgen können als bisher?, resümiert McDonald. Der bislang älteste bekannte Zeuge eines Meteoriteneinschlags ist der Vredefort-Krater in Südafrika.
Die Wissenschaftler hoffen, mit ihrer Methode künftig noch mehr solcher Einschläge zu finden, um eventuell neue Quellen für Nickel und Platin zu erschließen. Von den bislang bekannten 180 Kratern enthalten 30 Prozent Rohstoffe wie Mineralien, Erdöl und Erdgas.