So fanden die Forscher beispielsweise heraus, dass das Massensterben im Meer und an Land synchron verlief. Der artenreiche Tropenwald, der das Gebiet des heutigen Südchinas während des späten Perms bedeckte, verschwand zur gleichen Zeit wie zahlreiche Meereslebewesen, etwa Muscheln und Schnecken. Ursache für den Niedergang der Wälder waren Brände, deren verkohlte Überreste die Forscher ebenfalls an mehreren Stellen fanden. ?Diese Holzkohlelagen lieferten die entscheidenden Indizien für die Ursachen der Krise?, sagt der Geochemiker Xiao-lei Liu von der Universität Bremen.
Die Befunde des Teams stützen die These, dass gewaltige Vulkanausbrüche im heutigen Sibirien große Mengen Kohlendioxid freisetzten, was zu einer drastischen Klimaerwärmung führte. Die ehemals feuchten Tropenwälder ? nicht nur in China, sondern auch im heutigen Australien und in der kanadischen Arktis ? trockneten aus und brannten schließlich ab. Nachdem die Ökosysteme an Land zusammengebrochen waren, hatte die Erosion ein leichtes Spiel. Von den nackten Kontinenten wurden große Sedimentmengen ins Meer gespült, zudem sammelten sich Schwefelverbindungen aus den Vulkanausbrüchen im flachen Wasser. Das führte zu Sauerstoffmangel im Meer, dem manchen Schätzungen zufolge bis zu 90 Prozent aller Tierarten zum Opfer fielen.
Einer anderen Studie zufolge setzten die Vulkanausbrüche in Sibirien allerdings erst nach dem jetzt datierten Höhepunkt des Massensterbens ein. Die Forscher führen diese Diskrepanz auf unterschiedliche Messmethoden in verschiedenen Labors zurück. Ihrer Meinung nach ist die massive Freisetzung von vulkanischem Kohlendioxid die beste Erklärung für das plötzliche Einsetzen der Katastrophe.